Vitrine
29: Slawische und frühdeutsche Keramik - Hausbau
[Topf
größer]
Slawische
Keramik
Diese
findet sich in Nordostbayern seit dem 8. und dann zunehmend bis zum 10. Jhdt. n. Chr. Von der
frühdeutschen Ware unterscheidet sie sich in der Zusammensetzung des Tones, der Oberflächenbehandlung, der
Verzierung sowie der Gefäßform. Slawische Keramik ist oft grob gemagert und mit mehrzeiligen Wellenbändern oder Schraffuren verziert. Häufigste Gefäßform ist ein wenig
gegliederter hochschultriger Topf. Oft ist auf dem Gefäßboden der Achsabdruck einer drehbaren Unterlage zu
erkennen.
Unterseite eines Gefäßes von
Alladorf
mit Achsabdruck eines Drehgestelles
(=>
Zeichnung)
Die bei uns fast ausschließlich von Burgen und Siedlungen stammende slawische
Keramik kommt oft zusammen mit frühdeutscher Ware vor.
Beide Volksgruppen haben also gleichzeitig in enger Nachbarschaft
oder auch Gemeinschaft miteinander gelebt. Mehr zu diesem Thema
bei
J. Haberstroh, Slawische Siedlung in Nordostbayern (in Lit. 23, S.
713 ff.).
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Seite 16: Frühes Mittelalter
(8. bis 9. Jhdt.)
Slawisches Siedlungswesen
Als slawische Besonderheit gelten Häuser in Blockbauweise von
meist quadratischem Grundriss. Da sie oft in den Boden eingetieft waren, spricht man auch von „Grubenhäusern“.
Im Gegensatz dazu bevorzugten germanische Stämme bei ihren länglich-rechteckigen
Häusern den Pfostenbau. Die Stellen, wo die Baumstämme in den
Boden eingegraben wurden, verraten sich heute noch als dunklere Verfärbungen
(Pfostenlöcher).
=>
Slawische Funde aus
Oberfranken [J. Haberstroh]
Slawische
Keramik, zumeist von Burgkunstadt
nach Hans Losert (Lit.16, Band 1, S.33, Foto1)
Fragment
eines frühslawischen Gefäßes
vom 'Prager Typus' aus dem Friedhof von Weismain
7. Jhdt., Bauchdm. ca. 23 cm [Zeichnung: Hans Losert]
Wellenbandverzierte
Scherben aus der Vitrine 29
Frühdeutsche
und gemischte Ware des 9. - 12. Jhdts.
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