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Gefäßdeponierungen
im Friedhof bei Iffelsdorf/Oberpfalz
Entdeckungsgeschichte
1956 stieß man bei
Ausschachtungsarbeiten für ein Raiffeisenlagerhaus auf einem Hang
östlich der Lochau oberhalb von Alladorf auf menschliche Skelette.
Bereits
beim Bau der Straße von Alladorf nach Lochau hatte man schon ein Teil des
frühmittelalterlichen Ortsfriedhofes unbeobachtet zerstört.
Trotzdem konnte bis 1984 mit etwa 230 Gräbern noch das größte frühmittelalterliche
Gräberfeld Nordostbayerns aufgedeckt werden.
Aus topografischen Gründen,
das Lochautal verläuft hier von Norden nach Süden, hatte man die Gräber entgegen der sonst üblichen
Ost-West Orientierung in Nord-Süd Richtung anlegen müssen.
Trachtbestandteile und
Beigaben
Neben der allgemein
verbreiteten Trachtausstattung (bei Männern
Messer und Gürtelschnalle, bei Frauen
Schläfenringe, Perlen, ein kleines Messer,
evtl. noch eine Gewandnadel) fand sich
in Grab 60 eine männliche
Bestattung mit zwei Messern, einem Sporenpaar und Pfeilspitzen. Sporen und
Pfeile wurden insgesamt in vier, ein Feuerstahl (mit Schlagstein/en)
in fünf Männergräbern angetroffen.
Die Hälfte der im Museum
gezeigten bronzenen Gewandnadeln stammen aus dem Gräberfeld von
Alladorf; ergraben wurden 28 Nadeln. Eine Frau
(in Grab 166) trug
auf jeder Seite drei Schläfenringe (besser: Haarschmuckringe), zwei
davon mit aufgeschobenen Silberblechperlen . Auch kommen
Ketten aus Glasperlen häufiger vor, insgesamt 23 mal.
Zur Belegung des
Gräberfeldes
Hans Losert nimmt an, dass die Belegung des Alladorfer
Friedhofes im frühen 8. Jhdt. n. Chr. beginnt. Das Ende der Belegung
dürfte wohl noch vor dem Beginn des 10. Jhdts. erreicht sein.
Ausgrabungen
in Alladorf
1956 vier Skelette (M. Hundt und H. Reul)
1965 Notgrabung anläßlich Wohnhausbau
(Knauth - D. Schmudlach: 5 Bestattungen)
1971 u. 1972 weitere Kampagnen (D. Schmudlach:
58 Gräber: Nr. 15 bis 72)
1974 Grabung des BLfD (K. Schwarz - Th. Kubiczek):
Grab 73 bis 163
1984 Grabung des BLfD (H. Losert): Grab 165 bis 228
1988 bei Garagenbau noch zwei Gräber zerstört
Ein besonderer Dank gilt der
Familie Münch für die Duldung und wohlwollende Unterstützung der
Ausgrabungsarbeiten.
Literatur
Neben einigen Vorberichten vor allem
B. Leinthaler, Der karolingisch-ottonische Ortsfriedhof von Alladorf, Die Grabungskampagne 1984 (=
Lit. 16)
R. Pöllath,
Karolingerzeitliche Gräberfelder in Nordostbayern, 4 Bände (=
Lit.
18)
=> Abwehr
heidnischer Gebräuche [Alladorf, Grab
182]
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Rundgang]
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Ausgrabungen]
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Bild 1
Lage des Gräberfeldes
(bei den Punkten in der Mitte rechts)
Frauenbestattung von Grab 199
Bild 2
Gewandnadel
Bild 3
Grab 199: Ausschnitt mit Schädel
Silberne Schläfenringe und Glasperlen
=> Weitere
Bilder / Funde (Alladorf -2-)
=>
Trachtbestandteile
und echte Beigaben
=> Anthropologische
Auswertung
=> Plan
des Gräberfeldes - linke Hälfte
(B. Leinthaler)
=> - linke Hälfte
(R. Pöllath)
=> Plan
des Gräberfeldes - rechte Hälfte (B. Leinthaler)
=> -
rechte Hälfte (R. Pöllath)
=> Plan
des Gräberfeldes - Grabung 1984 (B. Leinthaler)
[Pläne von B. Leinthaler
aus Lit. 16 - Beilagen 1+2]
[Pläne von R. Pöllath aus Lit. 18, Tafel
124, 125]
=>
Zur Geschichte von
Alladorf [PDF-Datei
von R. Konrad]
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