Slawische Keramik 
aus der Burg von Burgkunstadt,

einer Burg der Schweinfurter Grafen des 9. bis 10. Jahrhunderts

   "Scherben und Töpfe"

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=> Slawische Keramik allgemein 

 
       Abb. 1

Notgrabung 1973 auf dem Burgplateau        
Baugrube bei Erweiterungsbau des St. Josefsheimes: dunkle Planierungsschicht
mit Topf (links), davor Günther Hain.   => Topf größer [in Vitrine 29 re.]
 

Typisch sind Muster aus auch senkrecht angeordneten Schraffuren sowie mehrreihige Wellenbänder. Nach Hans Losert (Lit.16, Band 1, S.33, Foto1)  Warenart 1b. Siehe auch Band 2, Tafel 77, Nr. 12     Abb. 3

Grob gemagerte Keramik slawischer Herkunft Variante 1b
zumeist aus Burgkunstadt (Notgrabung 1973)
Nach Hans Losert, Lit. 16,  Band 1, Foto 2

Slawische Keramik => Kennzeichen slawischer Keramik

Diese findet sich in Nordostbayern seit dem 8. Jhdt. n. Chr., so etwa auf dem Bamberger Domberg, in Burgkunstadt, Baunach, Friesen, Schlammersdorf (+) und Seußling, und noch zunehmend bis in das 10. Jhdt. 
Von der frühdeutschen Ware unterscheidet sie sich in der Zusammensetzung des Tones, der Oberflächenbehandlung, der Verzierung sowie der Gefäßform ('Prager Typus'). Slawische Keramik ist oft grob gemagert und mit mehrzeiligen Wellenbändern, Girlanden oder senkrechten Ritzungen verziert. Häufigste Gefäßform ist ein wenig gegliederter hochschultriger Topf. 

Oft ist auf dem Gefäßboden der Achsabdruck einer drehbaren Unterlage zu erkennen, wie bei einem Topf aus dem Gräberfeld von Alladorf. Typisch sind auch flache Wannen aus gebranntem Ton, welche gelegentlich zusammen mit slawischer Keramik gefunden werden (z. B. in Friesen, Lkr. Kronach).
Zu dieser Thematik mehr:
(1) Abels Björn-Uwe, Sage Walter: Züchner Christian, Oberfranken in vor- und frühgeschichtlicher Zeit
2. Auflage 1996, Bayerische Verlagsanstalt Bamberg (Lit. 1).
(2) J. Haberstroh, Slawische Siedlung in Nordostbayern (in Lit. 23, S. 713 ff.).

Weitere Literatur
(3) Losert H., Die früh- bis hochmittelalterl.Keramik in Oberfranken, 
2 Bände, 1993
(4) Eichinger W. und Losert H., Ein merowingerzeitliches Gräberfeld östlich-donauländischer Prägung bei Großprüfening, Stadt Regensburg, Oberpfalz. Das archäologische Jahr in Bayern, 2003, S. 98 ff.
(5) Dekan Jan, Moravia Magna: Großmähren - Epoche und Kunst. Bratislava 1980 
  

Derartige Wannen aus gebranntem Ton wurden wohl zum Rösten von Getreidekörnern verwendet.   Abb. 7           

Modell einer slawischen Tonwanne aus Friesen, Lkr. Kronach
in der Ausstellung "Faszination Geschichte" in Kronach


=>
 
Zum Brandgräberfeld von Großprüfening     [H. Losert]

=> Weitere slawische Keramik aus Oberfranken [aus (2)]

=> Slawische Keramik aus einer Wüstung bei Dietstätt  
        
in der Oberpfalz [H. Losert/E. Szameit]

=> Slawische Keramik allgemein


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=> Zum Brandgräberfeld von Großprüfening [H. Losert]

 

   

   Abb. 2

Restaurierter Topf:
11,7 cm hoch - Inv.-Nr. 631
aus der Brandschicht (siehe Bild 1)



   Abb. 4

Grob gemagerte Keramik slawischer Herkunft
Variante 1a zumeist aus Burgkunstadt (Notgrabung 1973)
Nach Hans Losert, Lit. 17,  Band 1, Foto 1


   Abb. 5
Burgkunstadt, Lkr. Lichtenfels: Slawische Keramik
Breite von Nr. 4: ca, 4,4 cm. [(1), S. 231]


   Abb. 6

Zwei karolingische Scherben von Hollfeld,
wohl slawisch (nach Dr. Hans Losert)

 
Deutlich sind Abdrücke von organischer Magerung zu erkennen.    Abb. 8

Tonwanne (Ausschnitt) mit organischer Magerung
von Dobrotin, Gde. Serkendorf, Lkr. Lichtenfels
Nach Hans Losert, (3) = Lit. 17,  Band 1, Foto 9

  Abb. 9

Keramik des Prager Typs [(5), Tafel 78]

      nach oben              [home]                                    Fotos 1, 2, 6, 7: D. Sch.            Dieter Schmudlach (D. Sch.) - 20.03.2003/28.10.2010