[zurück zum Rundgang]
[zurück
zum
Lexikon]
=>
Früher
Burgenbau
Die Franken
=>
Landesausbau in
Oberfranken (I. Burger-Segl)
Der Name Franken für die Mainlande entstand
mit der Machtausweitung der fränkischen Herrschaft im frühen
Mittelalter nach Osten. Die ursprünglichen Siedlungsgebiete der
Franken lagen am Niederrhein und in Frankreich. Am Obermain
siedelten elbgermanische Stammesgruppen. Bis zur Unterwerfung des Thüringerreiches
532 n. Chr. durch die Franken gehörte Oberfranken zu dessen
Einflussbereich.
Das gesamte östliche
Reichsgebiet wird damals als „Ostfranken“ bezeichnet. Seit dem
hohen Mittelalter heißen die Mainlande (Herzogtum) Franken.
Frühmittelalterlicher
Landesausbau
Nach den "Altsiedelgebieten" der Merowingerzeit (Mitte des
5. Jhdts. n. Chr.), die bis etwa zum Steigerwald reichen, setzt im
8. Jhdt., also in karolingischer Zeit die Besiedelung der
östlich der Regnitz gelegenen Gebiete ein. Aufgrund von Ortsnamen und archäologischen Befunden
kann man darauf
schließen, dass im 9. und 10. Jhdt. auch
slawische Siedler daran beteiligt waren.
Abb. 2
Verbreitung der
karolingisch-ottonischen Gräberfelder
in Nordostbayern [in (2), Liste auf S.716f.)]. =>
Auflistung
der Friedhöfe
Schwarz gefüllte Kreise: Friedhöfe mit Kirche; leere Kreise:
Friedhöfe ohne Kirche
Reihengräberfelder
Reihengräber sind die wichtigste archäologische
Quelle des Frühen Mittelalters. Seit der
Merowingerzeit (Mitte des 5.
Jhdts. n. Chr.) wird die Sitte der west-östlich ausgerichteten Körpergräber
von Franken, Alemannen, Bajuwaren und anderen germanischen Gruppen
praktiziert, allerdings mit stammesspezifischen Abweichungen. Auch
am Obermain wurden im Frühen Mittelalter die Toten in Friedhöfen
bestattet, deren Gräber in lockerer Reihung und mit dem Blick nach
Osten zur aufgehenden Sonne hin angelegt sind. Diese Friedhöfe
werden karolingisch-ottonische Reihengräberfelder genannt
und ins 8. bis 10. Jhdt. nach Chr. datiert.
Beigaben
Die meisten der heute bei Ausgrabungen gefundenen Gegenstände waren
jedoch Bestandteile der Tracht. Die im fränkischen Altsiedelland
(westlich des Steigerwaldes) geübte Waffenbeigabe des Mannes ist in
Oberfranken meist auf ein Messer reduziert. In
Weismain
fand sich zwei Mal eine Spatha (Langschwert). Mitgegebene Sporen
(etwa in Alladorf,
Grafendobrach
oder Weismain) lassen Reitergräber erkennen.
Die Schmuckausstattung
der Frau beschränkt sich im Durchschnitt auf ein bis zwei Paar
Schläfenringe,
eine Gewandnadel und eine Kette aus bunten
Glasperlen.
Mit der zunehmenden
Christianisierung der Bevölkerung seit dem 8. und 9. Jhdt.
verschwand die heidnische Grabausstattung allmählich. Es entstanden
nun Ortsfriedhöfe um die neu gegründeten Ortskirchen.
Literatur
(1)
W. Sage: Frühgeschichte und Frühmittelalter (in
Lit. 1, bes. S.
215 ff.)
(2)
J. Haberstroh: Slawische Siedlung in Nordostbayern (in
Lit. 23, S. 713 ff.)
=>
Reihengräberzivilisation im Frühen Mittelalter
[franken.fuerth-archaeologie.de]
=>
Früher
Burgenbau
[zurück zum Rundgang]
=>
Landesausbau in
Oberfranken (I. Burger-Segl)
=>
Turmhügel und Motten (Burger-Segl)
[zurück
zum
Lexikon] |
=>
Franken im Mittelalter
=>
Turmhügel und Motten
(Burger-Segl)
Abb. 1
Verbreitung der Reihengräber
[K. Schwarz in
Lit. 15, S.
339]
Abb. 3
Grab 3 von
Weismain mit reicher Ausstattung:
Schwert, Eimer, Sporen, Schere, Klappmesser
Abb. 4
Weismain:
Frauengrab 147 (Ausschnitt)
Abb.
5
[Vitrine 25]
Glasperlenketten aus
Frauengräbern
von Alladorf, Markt Thurnau:
Frühes Mittelalter: 8/9. Jhdt.
Abb. 6
[Vitrine 25] Verschiedene
Schläfenringe
mit
"Knöpfchen" ; oben: von Alladorf
aus Eisen,
Mitte: von Zultenberg aus
Bronze) |
|