Der Friedhof von Grafendobrach 

Ein Reihengräberfeld aus dem frühen Mittelalter 
(8. bis 9. Jahrhundert nach Christi Geburt)

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Nachdem man zuvor bei Bauarbeiten einen größeren Teil des Reihengräberfeldes zerstört hatte, konnten in den Jahren 1976 und 1977 noch 85 Gräber eines frühmittelalterlichen Friedhofes untersucht werden. Drei Bestattungen waren offenbar mit einem Totenhaus, einer 'memoria' überbaut worden, dessen Pfostensetzungen noch gut im Boden zu erkennen waren, u. a. auch das Doppelgrab 82/83 (Bild rechts und Plan).

          Deutlich sind die Steineinfassungen zu erkennen, links ein Kindergrab, vorne ein Sporenträger.    Abb. 1

          Blick auf die Grabungsfläche mit vier Gräbern 
          und deutlich erkennbaren steinernen Einfassungen 


Trachtbestandteile oder echte Beigaben
Das Grabinventar entspricht weitgehend dem Befund anderer karolingisch-ottonischer Ortsfriedhöfe. Die Frauengräber waren mit Perlen, Nadeln, silbernen Schläfenringen und Messern ausgestattet. 

     Abb. 3

Beigaben aus dem Frauengrab 4 mit Perlenkette, Schläfenringen
und Bronzenadel [aus (3) S. 366, Abb. 642]

Drei Männergräber enthielten je ein Sporenpaar, das die Toten von den übrigen abhob. Abgesehen von Grab 60, das außer Sporen auch Pfeilspitzen enthielt, wurden keinerlei Waffen gefunden.

Literatur 
(1) B.-U. Abels: Archäologischer Führer Oberfranken (Lit 2, S.156f.) 
(2) Uta v. Freeden, Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Grafendobrach in Oberfranken (Lit. 14)
(3) Spuren der Jahrtausende, Archäologie und Geschichte in Deutschland  2. Auflage 2003 (= Lit. 36),  Theiss-Verlag  Stuttgart

 

Zu Füßen der linken Toten (Grab 83) ist neben dem Holzeimer der Schädel eines etwa 1 Jahr alten Kindes zu erkennen.   Abb. 2

Doppelbestattung Grab 82 und 83, links
unten Holzdaubeneimer und Grab 84: Kleinkind

=> Plan der Mehrfachbestattung

 

    Abb. 4

Grab 42 in kistenartiger Steinsetzung
darin Männerbestattung mit Sporen

 

=> Weitere Bilder / Funde

=> Plan des Gräberfeldes

=> Anthropologische Auswertung

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  nach oben                     [home]                                               Abb. 1, 2, 4: D. Sch.                Dieter Schmudlach (D. Sch.): - 5.03.2003/22.10.2011