Der Friedhof von Grafendobrach 

Trachtausstattung und Beigaben

Trachtbestandteile
Neben der allgemein verbreiteten Trachtausstattung, bei Männern ein Messer und eine eiserne Schnalle als Bestandteil eines Gürtels, bei Frauen Schläfenringe, Perlen, ein kleines Messer, eventuell noch eine Gewandnadel, wurde im Grab 60 eine männliche Bestattung mit einem Messer, einem Sporenpaar und Pfeilspitzen aufgedeckt. Sporengarnituren waren insgesamt in drei Männergräbern vorhanden.

Echte Beigaben
Während Perlen, Gewandnadeln und Schläfen- und Fingerringe zur Trachtausstattung zu rechnen sind, handelt es sich bei den bei fast jedem Skelett aufgefundenen Messern um echte Beigaben. Im Frauengrab 83 fanden sich die eisernen Reifen eines hölzernen Eimers.

Tierknochen und Eier
In 13 Gräbern wurden Reste von Tier- und Vogelknochen, in vier Gräbern Tierzähne und in fünf Gräbern Eier festgestellt, wobei die Beigabe von Eiern allein auf Bestattungen von Kindern beschränkt war.

Literatur
(1) Uta von Freeden, Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Grafendobrach in  Oberfranken (Lit. 4, S. 36 f.)
(2) Rita Hannig, Das Reihengräberfeld Felkendorf-Kleetzhöfe (Lkr. Kulmbach) und seine Bedeutung für die  Siedlungsgeschichte Oberfrankens. Magisterarbeit 1992 (Lit. 32).
(3) Beate Leinthaler, Der karolingisch-ottonische Ortsfriedhof von Alladorf, Die Grabungskampagne 1984  (Lit. Nr. 16)
(4) Pöllath Ralph, Karolingerzeitliche Gräberfelder in Nordostbayern, 4 Bände (Lit. Nr. 18)
(5) Olaf Röhrer-Ertl, Slawen - Deutsche. Beiträge zum ethnischen Wandel aus anthropologischer Sicht (Lit. 31), 1999
(6) Walter Sage: Frühgeschichte und Frühmittelalter (in Lit. 1)
Jochen Haberstroh: Slawische Siedlung in Nordostbayern
(in Lit. 23)

    Foto: D. Sch.

Doppelbestattung Grab 82 und 83 
mit Holzdaubeneimer links am Fußende

     Zeichnerische Rekonstruktion 
     eines hölzernen Eimers aus Grab 83

=> Zeichnung von Grab 60 
      mit Sporengarnitur und Pfeilspitzen

     [zurück zum Gräberfeld von Grafendobrach]