Archäologisches Lexikon

 Augenperlen,  Glasarmringe,  Perlenketten

 

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Meisterhafte Glasbearbeitung

Schon in der frühen Bronzezeit kommen Glasperlen als südlicher Import vor. Aus der Urnenfelderzeit liegen u. a. Belege aus dem Friedhof von Grundfeld, Lkr. Lichtenfels vor. Armringe aus farbigem Glas und Augenperlen zeugen von der Meisterschaft keltischer Handwerker in der Glasbearbeitung. 

Während man Glasarmringe mit hoher Qualität im 'Schleuderspießverfahren' (nach O. Kunkel u. a.) herstellte, wurden bei den Schichtaugenperlen verschieden gefärbte Glasstäbe zusammengeschmolzen, dann in kleine Teile zerlegt und in die  heiße Grundmasse gedrückt. Schließlich musste man die Ringperlen noch abschleifen und polieren. Es handelt sich wohl um Importstücke, die wahrscheinlich in Griechenland oder Ägypten hergestellt wurden 
[nach W. Auer in (1)].
                       
 
    Abb. 2           Abb. 3

Augenperlen
im Museum von Dion,                      
     Augenperle [Sammlung Uni Erlangen]
Nordgriechenland, gefunden bei Aus-               
          
grabungen am Fuße des Olymps

                                                       
                                                       

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Herstellung von Glasarmringen      Bruchstücke von Glasarmringen aus Altendorf, Lkr. BA
im Schleuderspießverfahren                                                                                       [(2), S. 153]  
nach
O. Kunkel                                  => Keltischer Glasschmuck [(4), S. 112:
Die beiden oberen
[(3), S. 73, Abb. 77]     
                   
Ringe stammen aus Grab 9/18 vom 'Steinbichl'  (Dm. 9,4 und 9,2 cm) -
                                                                             Mitte: 10,4 cm Dm. von München-Moosach - Dm. 8,5 cm  von Mamming,
                                                                             Lkr. Dingolfing - 7,8 cm Dm. vom 'Steinbichl' bei Manching (Grab 30) -
                                                                             Augenperlen aus der Nähe von Bachetsfeld, Lkr. Sulzbach-Rosenberg -
                                                                             Perlenkette aus dem 'Steinbichl' (Grab 1 - vor 1898)] 
 

Quellen 
(1)
W. Auer: Die frühlatènezeitlichen Schichtaugenperlen in Nordbayern. 
In:
Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Abteilung für Vor- und Früh-
geschichte der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg e. V., Abhandlungen
der NHG Band 39/1982 (Lit. 27)
(2) Oberfranken in vor- und frühgeschichtlicher Zeit (Lit. 1)
(3) Ch. Pescheck: Landwirt, Handwerker und Erfinder in vorgeschichtlicher Zeit. Unterfränkische Heimatbogen - Heft 18, 1966.
(4) H. Dannheimer: Fundort Bayern, München 1968.
(5) G. Regele: Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Eggolsheim. In: Geschichte am Obermain Band 23, CHW-Jahrbuch 2001/02, Lichtenfels 2006. 

 

Abb. 1

Kette aus Glasperlen und 'Goldschnecken'
aus dem urnenfelderzeitlichen Friedhof (um 1 200 v. Chr.)
von Grundfeld, Lkr. Lichtenfels
[Ausgrabungen und Funde 24, S. 13 Tafel 1 = Lit.3]

 

    Abb. 4 [Vitrine 19]

Bruchstücke von Augenperlen von Kasendorf-Flur 
und Heubsch (vorne rechts) und Ergänzungen (hinten)

 

   Abb. 5

Fragmente von Schichtaugenperlen im
Archäologie-Museum Oberfranken in Forchheim

 

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Schichtaugenperlen
 
von verschiedenen Fundorten in Oberfranken
Späte Hallstattzeit bzw. Frühlatènezeit: Ende 6.
 und 5. Jhdt. v. Chr. [links: aus (2), S. 152;  rechts W. Auer aus (1)]

 

=> Altsächsische Glasperlen: Eine Rekonstruktion

=> Der Glasperlenmacher: Fertigung im offenen Feuer

=> Der Glasperlenmacher: Gold- oder Silberfolien

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      nach oben            [home]                                                Fotos 2, 4, 5, 10-12: D. Sch.                              Dieter Schmudlach (D. Sch.): 28.06.2003/6.02.2009