Archäologisches Lexikon

Arbeiten mit Silexgeräten

Silex: "Stahl der Steinzeit"     
          =>
  Ötzis Jagdausrüstung

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Das Rohmaterial: Silex

Die  Steinwerkzeuge wurden aus Geröllen oder Knollen geschlagen, entweder aus hornsteinartigen Materialien wie etwa echtem (nordischen) Feuerstein, Jura- oder Keuper-hornstein, Kalzedon oder ähnlichem Material, bei uns auch aus Kieselschiefer (Lydit) des Frankenwaldes mit unter-schiedlich hohem Tonanteil. Da alle diese Materialien als Hauptbestandteil Quarz (Siliziumdioxid: SiO2) enthalten, spricht man auch von Geräten aus Silex.
 

=>  Feuerstein: Material und Schlagtechnik [Wikipedia]

=>  Feuerstein: Verarbeitung, Vormachen  [Blumammu]

=> Weitere Beispiele von Feuerstein (Flint) [budstone.de]

=>
Material und Schlagtechnik
 [Wikipedia]
 

Scharf wie Glas

  3: Von einem Feuersteinkern
                                    abgetrennte Klingen

Auf den Bildern kann man gut erkennen, wie scharf die Kanten einer Steinklinge sind. Hiermit konnte man damit Fleisch zerlegen, Sehnen durchschneiden, Felle abschaben aber auch Holz bearbeiten, etwa für die Schäfte von Pfeilen oder Speeren. Bei experimen-tellen Versuchen  hat man das auch schon erfolgreich ausprobiert.
                                     => Leben wie in der Steinzeit [restena.lu]


Schneiden mit einer Silexklinge

   5          Bild 6

Zerlegen eines                            Bogenschaber, in Holz geschäftet
erlegten Hirsches                           [Sonderheft 2002 von AiD (4), S.53]
mit Steinwerkzeugen                             
[aus (5), S. 85]   

=> Fleisch schneiden                     => Leben wie in der Steinzeit [restena.lu]


Holz bearbeiten mit Geräten aus Feuerstein

Archäologie in Deutschland Sonderheft 1998: Die ersten Menschen in Europa S. 68,  Abb. 79, Theiss Verlag    Bild 8

Die Spitze eines 400 000 Jahre alten Holzspeeres aus Schöningen (Niedersachsen) aus Fichtenholz zeigt die sorgfältige Bearbeitung [aus (3), S. 68, Abb. 79]

 

Waffen aus Stein

    10               11

Ötzis Dolch mit Feuersteinspitze                     H. Paulsen bei Schussversuchen 
und Dolchscheide [Ötzi (2)  S.74                     mit einem  nachgebauten Lang-
und S. 79]                                                          bogen auf einen toten Rehbock
=>  Ötzis Jagdausrüstung 
                                                                  

Quellen 
(1) A. Fleckinger Angelika, H. Steiner, Der Mann aus dem Eis, 
Folio Verlag  Bozen - Wien 2000 (
Lit. 22 b).
(2) A. Fleckinger, Ötzi, der Mann aus dem Eis, Folio Verlag 
Bozen 2002 (
Lit. 22 c). [Eine ausgezeichnete Zusammenfassung!]
(3) Die ersten Menschen in Europa, Archäologie in Deutschland, Sonderheft 1998, Theiss Verlag (
Lit. 9)
(4) Die Neandertaler, eine Spurensuche, Sonderheft 2002,
Theiss Verlag  (
Lit. 10).
(5) Die Frühzeit des Menschen: Die ersten Menschen,
TIME-LIFE International 1973

=> Lanzen und Speere

=> Das Schwert von Atte (Dänemark)
   
  Ein Meisterwerk der Steinbearbeitung,
   
  hier die Rekonstruktion von Robert Graf


    1: Das Rohmaterial 

Knollen und Abschläge aus Jurahornstein (oben), Feuerstein (links) und Kieselschiefer =  Lydit
(vor allem rechts) [in Vitrine 2: unten]


 Rekonstruktion durch Robert Graf aus der Sonderausstellung 'Faszination Geschichte' in Kronach vom 16. Januar bis 16.März 2003)    2: Abgeschlagene Klingen

Experimentell hergestellte Klingen 
aus Feuerstein und Rekonstruktion 
eines Retuscheurs [von Robert Graf
aus einer Sonderausstellung  in Kronach] 

 

    Bild 4  => Altsteinzeit

Aufbrechen eines erbeuteten Mammuts
Lebensbild von Zdenek Burian (1905-1981)


     7: Sichel und Silexeinsätze

Rekonstruktion aus einer Sonderausstellung 
in Kronach (Robert Graf): Jüngere Steinzeit

                                                

Archäologie in Deutschland Sonderheft 1998: Die ersten Menschen in Europa,  S. 94,  Abb. 109, Theiss Verlag. Der Tagebau Neumark-Nord liegt westlich von Merseburg. Hier lebte der archaische Homo sapiens vor 200 000 Jahren.      Bild 9
Neumark-Nord: tief gebuchtetes Gerät aus 
Feuerstein zum Bearbeiten von  Speerschäften
aus der Altsteinzeit [(3), S. 94, Abb. 109]
 

 
 

  Geflügelte Pfeilspitze aus Plattensilex, dessen rohe Oberfläche noch auf Unter- und Oberseite zu erkennen sind. Die Kanten der triangulären Spitze sind gleichmäßig gemuschelt. An der Basis befindet sich ein etwa 13 mmm langer Dorn. Länge 4,7 cm.    Bild 12

 Pfeilspitzen von Azendorf, Kasendorf (Flur)
und  vom Görauer Anger: spätneolithisch
bis frühbronzezeitlich

=>
Lanzen und Speere

=> Ernten mit der Sichel
=> Das Schwert von Atte (Dänemark)
  
     Ein Meisterwerk der Steinbearbeitung 

=> Archäologie in Deutschland  

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      nach oben         [home]               Bild 1, 7, 12: D. Sch.           Dieter Schmudlach (D. Sch.): 27.11.2004/3.11.2014