Die Ebenholzlanze von Lehrigen
Der Neandertaler
kannte auch schon Geschossspitzen aus Knochen und
hölzerne Wurfspeere. Im Jahre 1948 wurde in Lehringen bei
Verden das Skelett
eines etwa 45-jährigen Waldelefanten zusammen mit einer Eibenholzlanze entdeckt.
Bei der Auffindung war sie wohl das Körpergewicht des darüber
liegenden Elefanten in 11 Teile zerbrochen (rechtes Bild). Die etwa 2,40 m
lange Lanze war an ihrer gesamten Oberfläche äußerst
sorgfältig bearbeitet worden. . =>
Mehr zur Fundsituation
[Uni
Tübingen: Leben im Wald -
die Archäologie der letzten Warmzeit vor 125000 Jahren (PDF), S. 49, Abb.
15 und S. 50]
400 000 Jahre alte Holzspeere aus Schöningen
bei Helmstedt (Niedersachsen), Jagdwaffen des Homo erectus
Bild 3
Die
Spitze des Speeres aus Fichtenholz zeigt die sorgfältige
Bearbeitung.
[AiD-Sonderheft 1998
= Lit. 9,
S. 68, Abb. 79].
Bild 5 => höhere
Auflösung [420 kB]
Schöningen (Harzvorland) 1995
In der Mitte der weitgehend freigelegte
Holzspeer II,
daneben rechts Skelettreste vom Wildpferd.
[AiD-Sonderheft
1998 =
Lit. 9, S. 68, Abb. 78]
Die
Wurfspeere von Schöningen
Aufgrund
besonders günstiger Erhaltungsbedingungen konnten in einem
Braunkohletagebau bei Schöningen im Harzvorland (Niedersachsen) bis 1994
neben zwei Wurfhölzern neun Wurfspeere geborgen werden, welche
dem Homo erectus bzw. Homo heidelbergensis zugeordnet werden
können.
Aus
kleinen Fichtenstämmen hergestellt, wiesen sie eine Länge zwischen
1,60 und 2,60 Metern auf. Es handelt sich hier um die ältesten vollständig
erhaltenen Jagdwaffen der Welt! Vor etwa 400 000 Jahren hatte man
hier am Seeufer gezielt Jagd auf Wildpferde
gemacht und die Jagdbeute anschließend verwertet.
Die
Jagdbeute der altsteinzeitlichen Jäger vor 200 000 Jahren
Bei
Beobachtungen und Ausgrabungen in einem Tagebau des im östlichen
Harzvorland gelegenen Braunkohlereviers Neumark-Nord konnten
Schlachtplätze mittelpaläolithischer Jäger untersucht werden. Die
Reste erlegter Wildtiere stammten (Abb. rechts) vor allem von Großtieren
wie Waldelefanten, Nashorn, Auerochse und Bison, Wildpferd, Rot- und
Damhirsch, Bär, Löwe, Hyäne aber auch Wolf und Fuchs [Lit. 9, S.
89].
Entnommen aus:
Die ersten Menschen in Europa, Archäologie
in Deutschland,
Sonderheft 1998, Theiss Verlag (=
Lit. 9)
Die Neandertaler, eine Spurensuche,
ebenso
2002 (Lit.
10).
=>
Lebendige Archäologie
Verlag
=>
Schöninger Speere
[wikipedia]
=>
Mehr Informationen zum Mittelpaläolithikum
[www.steinzeitwissen.de]
=>
Rentierjägerjäger
im Brudertal
[Film der Uni Tübingen]
=>
Jagdwaffen:
Lanzen, Speere, Harpunen
=>
Arbeiten mit
Silex (Feuerstein)
[zurück
zum Neandertaler]
[zurück zu Geräten]
[zurück
zur Altsteinzeit]
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=>
Rentierjägerjäger
im Brudertal
[Film der Uni Tübingen]
1
2
Die Spitze der Lanze aus
Links die 11 Teilstücke der Lanze,
Eibenholz von Lehringen
rechts die rekonstruierte Lanze mit
bei Verden [AiD-Sonderheft
Lage der abgetrennten Zweigansätze.
2000
=
Lit. 10,
S. 58]
[Aus: Leben im Wald ...(PDF), S. 49,Abb. 15]
=>
Mehr zur Fundsituation
[Uni Tübingen: Leben im
Wald - die Archäologie
der letzten Warmzeit vor 125000
Jahren, S. 49, Abb. 15]
Bild 4
Neumark-Nord: Tief gebuchtetes Gerät aus
Feuerstein, wohl
zum Bearbeiten von Speerschäften
[AiD-Sonderheft 1998 =
Lit. 9, S. 94, Abb.
109]
Bild 6
Ein Neandertaler-Jäger bei der Herstellung
eines Speerschaftes. Dermoplastik
nach dem Fund von Amud in Israel
[AiD-Sonderheft 1998 =
Lit. 9, S. 47].
Bild 7
Lebensbild einer Mammutherde von Zdenek Burian (1905-1981)
Bild 8
Die Jagdbeute der
mittelpaläolithischen Menschen von Neumark-Nord (blau) im
Verhältnis der natürlich vorkommenden Tierarten (rot)
[AiD-Sonderheft 1998 =
Lit. 9, S. 89, Abb.
105].
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