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[Lebensbild
aus Sonderheft 2002 von 'Archäologie in
Deutschland': Die Neandertaler,
eine Spurensuche =
Lit. 10
(3) , S. 59]
=>
Archäologie
in Deutschland
Das
Klima in der Eiszeit
Mindestens vier größere Eiszeiten (Günz-, Mindel-,
Riss- und Würmeiszeit) wechselten mit jeweils kürzeren Warmzeiten
ab. Während der Eiszeit befand sich Franken in einem eisfreien
Korridor. Die Temperaturen lagen durchschnittlich um den
Gefrierpunkt, schwankten jedoch stark. Während der kältesten Phase
der letzten Eiszeit, der Würmeiszeit, gab es nur noch einen
niedrigen Pflanzenbewuchs, etwa der heutigen Tundra vergleichbar.
Aus
dem Klimawechsel ergaben sich zwangsläufig Veränderungen der
Pflanzen- und Tierwelt, denen sich der altsteinzeitliche Mensch, der
als Jäger und Sammler lebte, flexibel anpassen musste.
Die
ersten Neandertaler
Die
ersten klassischen Neandertaler treten in der letzten Zwischeneiszeit
(Eem), vor etwa 130 000 Jahren auf. Während dieser etwa 10 000
Jahre dauernden Warmzeit war das Klima in Deutschland wärmer und
feuchter als heute. Große Laubwälder breiteten sich aus. Die
Wälder waren der Lebensraum für Waldelefanten, Damhirsche,
Auerochsen und Wildschweine. In den Grasfluren weideten Pferde,
Wisente und Nashörner.
Am
Ende der Zwischeneiszeit wurde es allmählich kälter, die nächste
Eiszeit begann. Während der Kaltzeiten bedeckten die von
Norden und von den Alpen her vorrückenden Gletschermassen weite
Teile Nord- und Mitteleuropas. In den eisfreien Gebieten herrschten
arktische bis subarktische Bedingungen. Die an ein Leben in Kälte
angepassten Großsäuger (Mammut,
Wollnashorn, Rentier,
Moschusochse, Pferd, Bison) mussten weite Wanderungen unternehmen,
um ihren Nahrungsbedarf zu stillen.
Die
Jagdbeute wurde an den Schlachtplätzen verarbeitet und nur ein
Teil der zerlegten Tiere zu den Lagerplätzen mitgenommen. Die Lagerplätze
befanden sich unter freiem Himmel, in Höhlen (hier zumeist im
Eingangsbereich) oder unter Felsschutzdächern. Hüttenartige
Behausungen, vielleicht auch aus den Großknochen der Beutetiere
errichtet, könnten im Zusammenspiel mit Feuerstellen Schutz gegen
das strenge Klima der Kältesteppe geboten haben. Aus
Abnützungsspuren an Knochenahlen kann man auf den Umgang mit
Tierhäuten, also auf die Anfertigung von Pelzkleidung
schließen.
Faustkeile
und Blattspitzen
Aufgrund der Erhaltungsbedingungen kennen wir meist nur
Steinwerkzeuge.
Die organischen Materialien haben sich nur in Ausnahmefällen
erhalten. Gebrauchsspuren an den Steinwerkzeugen belegen jedoch,
dass die Neandertaler intensive Holzbearbeitung betrieben.
Die
Rohmaterialien brachten sie als Rohknollen oder als präparierte
Kerne zu ihren Lagerplätzen mit. Dort stellten sie ein breites
Spektrum an zweiseitig flächig bearbeiteten Geräten her:
Faustkeile, Fäustel und Keilmesser. Am Ende dieser Entwicklung
stehen dünne Werkzeuge mit blattförmigem Umriss, so genannte Blattspitzen,
die wahrscheinlich als Speerspitzen oder multifunktionale Messer
verwendet wurden.
Hölzerne
Wurfspeere und Stoßlanzen
Daneben kannte der Neandertaler auch schon Geschossspitzen aus
Knochen und hölzerne Wurfspeere.
Im Jahre 1948 wurde in Lehringen das Skelett eines Waldelefanten
zusammen mit einer Eibenholzlanze entdeckt. Die Lanze steckte noch
zwischen den Rippen des Elefanten, welcher im Uferbereich eines
kleinen Sees eingesunken war. Die etwa 2,40 m lange Lanze wurde an
ihrer gesamten Oberfläche äußerst sorgfältig bearbeitet.
Aufgrund
besonders günstiger Erhaltungsbedingungen konnten in einem
Braunkohletagebau bei Schöningen in Niedersachsen bis 1994 neun
Wurfspeere geborgen werden. Aus kleinen Fichtenstämmen hergestellt,
wiesen sie eine Länge von bis zu 2,5 m auf. Hier wurde am Seeufer
gezielt Jagd auf Wildpferde gemacht und die Jagdbeute anschließend
verwertet.
Quellen
(1) Spuren der Jahrtausende, Archäologie
und Geschichte in Deutschland,
2. Auflage 2003 (=
Lit. 36), Theiss-Verlag
Stuttgart
(2) Dietrich Mania: Die ersten Menschen in Europa,
Archäologie
in Deutschland,
Sonderheft 1998, Theiss Verlag (=
Lit.
9, S. 14 ff.)
(3)
Sonderheft 2002 von 'Archäologie in
Deutschland': Die Neandertaler - eine
Spurensuche =
Lit.
10)
=>
Archäologie
in Deutschland
Verlag
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=>
Wie sah ein Neandertaler aus?
=>
Hölzerne
Wurfspeere und Stoßlanzen
=>
Die
Welt der Neandertaler
[WDR:
Quarks & Co]
=>
Der Stammbaum der Neandertaler
[WDR: Quarks & Co]
=>
Die
Neandertaler [Wikipedia.org]
2 Die Vegetation in Europa
während der letzten Eiszeit
vor 65 000 Jahren [Sonderheft 2002 von AiD
(3) = Lit. 10,
S. 52]
Abb. 3
3 Faustkeil
von Unterrodach, Lkr. Kronach:
9,3 cm lang
Abb. 4
Zeichnerisch rekonstruierte Schäftung einer
Blattspitze
als Spitze eines Speeres
[Sonderheft 2002 (3) von AiD = Lit. 10), S.
53]
=>
Die Zeitschrift Archäologie in Deutschland
=>
Zum
Archiv des Theiss Verlages
=>
Sonderhefte des Theiss Verlages
=> Bild:
Neandertaler mit Lanze
=>
Wie sah ein Neandertaler aus?
=>
Hölzerne
Wurfspeere und Stoßlanzen
=>
Mythos Neandertaler
[Archäologie online]
=>
Die
Neandertaler
[Wikipedia]
=>
Das Geheimnis der Neandertaler
[Quarks
& Co - 2004]
=>
Die
Welt der Neandertaler
[Quarks & Co]
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