"Halle/MZ. Wenn es um die Himmelsscheibe von Nebra geht, die im Mittelpunkt der Ausstellung "Der geschmiedete Himmel" steht, wird über deren astronomischen Botschaften oft übersehen, dass unter anderem zwei Schwerter zu diesem Fund gehören. Dieser Zusammenhang wird auch in der Diskussion über die kultische Bedeutung der Scheibe relativ wenig diskutiert. Denn der Fund deutet doch auf einen Fürsten der Bronzezeit, und was könnte der mit der Scheibe bezweckt haben?

Jedenfalls sind es Schwerter, die mit Beginn der Frühbronzezeit (ab 1700 vor Christus), wie Katalogautor Bernd Zich schreibt, den Dolch ablösen und "zur dominantesten Waffe wie auch zum bedeutendsten Prestigeobjekt des Mannes werden." Und Schwerter sind in der Ausstellung denn auch zahlreich zu betrachten. Etwa drei sehr frühe, stark verwitterte Beispiele aus Schottland, die - eine Sensation - am (nicht mehr erhaltenen) Griff dieselben Goldmanschetten aufwiesen wie die Nebraer Nachfolger. Oder das Schwert vom Vreta-Kloster in Östergötland (Schweden), das zeitgleich mit dem Nebraer Schwert auch in Materialtechnik und Ornamentierung identisch ist.

Kaum ein Objekt ist aber so ungewöhnlich wie das Schwert aus Ätte in Dänemark, bei dem die Bronzetechnik in Flintstein nachgeahmt wurde - eine Ästhetik von ganz besonderer Art." [Der Mann von Welt trägt Schwert -
Günter Kowa, 23.12.04, 21:37h - mz-web.de]

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