Archäologisches Lexikon

Geld statt Austausch von Naturalien

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'Regenbogenschüsselchen'

In der Spätlatènezeit verdrängt erstmals das Geld die Naturalwirtschaft.
Zwei kleine eiserne Münzstempel (=> Bild: Stempel und Abdruck) für Regenbogenschüsselchen wurden auf dem Staffelberg (im Bild oben) gefunden. Sie belegen, dass die keltischen 'Stadtherren' hier auf dem Hochplateau Geld prägen ließen. Der darunter abgebildete stammt aus einer zeitgleichen Siedlung von Altendorf, Lkr. Bamberg.

Die keltischen Regenbogenschüsselchen ahmen griechische und andere Vorbilder barbarisierend nach [ingolstadt.de/stadtmuseum/scheuerer].

=>  Herstellung und Verbreitung keltischer Regenbogenschüsselchen [(6)]

              2a       3

Münzen aus spätkeltischer Zeit                   Keltische Münzen aus Manching
vom Staffelberg. Oben: zwei Silberquinare        aus Gold und Silber
unten: Silberdrachme aus Kappadokien            [(4), 233, Abb. 405 oben]
(Kleinasien), Mitte: Goldstater von
            => Römische Goldmünzen aus
Wattendorf, Lkr. Bamberg
[(2), S. 142]          Manching mit bronzener Geldbörse
                                                                       [(4), 233, Abb. 405 unten]

        Abb. 2b [(5), S. 84, Abb. 49]
Kappadokische Silberdrachme vom Staffelberg,
geprägt um 170 v. Chr. (Dm. 1,9 cm)


 

Ein römischer Denar  von Weismain, Lkr. Lichtenfels

Die besonders auf der Rückseite stark abgegriffene Silbermünze weist auf der Vorder- der und Rückseite mehrere Spuren von Prüfpunzen auf.  Bei einem Durchmesser von 18,5 – 19,8 mm beträgt das Gewicht 3,49 Gramm.

Von Dr. Kay Ehling, Staatliche Münzsammlung, München, wurde die Münze als augusteischerer Denar bestimmt, der im Jahr 18 oder 17 vor Chr. wohl im heutigen Cordoba in Spanien geprägt wurde (= 'Colonia Patricia').

Die Vorderseite der römischen Münze zeigt eine nach rechts blickende Kaiserbüste mit der Umschrift:
[ S .  P .  Q .  R .  IMP . CAESARI . AVG . ] COS . XI . TRI . POT . VI (Senatus Populusque Que Romanus Imperatori CAESARI Augusto Consuli XI Tribunicia Potestate VI): „Senat und Volk von Rom (widmen diesen Bogen) dem Imperator Caesar Augustus, zum elften Mal Konsul und zum sechsten Mal Inhaber der Gewalt eines Volkstribunen." 

Auf der Rückseite der Münze ist ein Triumphbogen mit drei Durchgangsbögen abgebildet, bekrönt mit einer Triumphatorenquadriga. Darauf steht der Kaiser, rechts von einem Stehenden mit Bogen und Legionsadler und links von einem solchen mit Standarte flankiert. Es handelt sich um Parther, welche dem Kaiser die Feldzeichen (die 'signa') reichen.

Die Umschrift ist zu lesen als:
[CIVIB . ET . SIGN] . MILAT . A . PART . RECVPE
Civibus et signis Militaribus A Parthis Recuperatis:

= „Für die Wiedergewinnung der Bürger und Militärzeichen von den Parthern.“

Quellen
(1) Ausgrabungen und Funde 24, 2003/2004 (= Lit. 3)
(2)
Oberfranken in vor- und frühgeschichtlicher Zeit (= Lit. 1)
(3) Das Archäologische Jahr in Bayern 1987
(4) Spuren der Jahrtausende, Archäologie und Geschichte in Deutschland 
     2. Auflage 2003 (= Lit. 36),  Konrad Theiss-Verlag         Stuttgart
(5) Archäologischer Führer Oberfranken, Theiss Verlag, Stuttgart 1986  (= Lit. 2)
(6)
www.tresoro-metalldetektoren.de

=>  Magisches Gold                            

=>  Der keltische Goldschatz von Manching:
[Numismatischer Überblick]
=>  Keltische Münzprägung [Homepage von Kurt Scheuer]
=>  Numismatik [Kurt Scheuerer]
=>  Keltische Münzen [Herstellung und Verbreitung keltischer Regenbogenschüsselchen]
=>  Münzprägung       
[Historisches Lexikon der Schweiz]

=>  Münzen prägen   [bingo-ev.de]


=>  Hier ist Gold, was glänzt!
 
      

   Abb.1

Münzschatz von Neuses, Lkr. Forchheim:
439 silberne Büschelquinare und 4 Goldstatere
Späte Latènezeit: 1. Jhdt. v. Chr. [(2), S. 153]


     Abb. 4
                
Büschelquinare von Neuses, Markt Eggolsheim
Späte Latènezeit: 1. Jhdt. v. Chr. [(1), S. 19 Tafel 7]


=> Bild: Hortfund von Hohenfels/Oberpfalz:
      336 spätkeltische Statere - [(3), Umschlagbild]    

=> Römisches Münzsystem

 

Vorderseite der römischen Münze mit Kopf des Augustus, geboren 63 (Er regierte von 31 vor bis 14 nach Chr. Geb.)   Abb. 5a          6

Römische Münze                  Goldmünzen von Manching
aus Grab 206 von Weismain    1999 wurden 450 keltische
mit Kopf des Augustus             Goldmünzen geborgen.     
Vorderseite (Avers)


 Die Rückseite zeigt einen Triumphbogen, welcher für Augustus in Rom nach der Unterwerfung der Parther errichtet wurde.Abb. 5b
Rückseite (Revers)
mit Triumphbogen 
und Quadriga

       Abb. 6    

Silberdenar
Quadriga auf Triumphbogen und huldigende
Parther mit Feldzeichen aus dem Münzkabinett
im Rheinischen Landesmuseum Trier
Im Staatlichen Münzkabinett Berlin befindet sich
ein Aureus mit einer fast identischen Darstellung.



=> 
Herstellung und Verbreitung keltischer

        Regenbogenschüsselchen
[(6)]: Projektarbeit der Uni Bochum

=>  Römisches Münzsystem 

=>  Die Römer in Bayern  [die-roemer-in-bayern.de]

=>  Geldwirtschaft / über regionaler Handel
        
[25 Jahre Ausgrabungen in Manching]

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