Abb. 1
Der
Staffelberg mit dem zentral gelegenen Hochplateau von Süden
[Luftbild BLfD: Klaus Leidolf Nr. 040.6170.-34 vom 22.07.1996 -
5932/001]
Erste
Städte nördlich der Alpen
In der Latènezeit entstanden nach
antikem Vorbild befestigte stadtartige Ansiedlungen mit straffer
Innengliederung, Handwerkerzentrum und einem Viertel für die
herrschende Oberschicht. Eine große keltische Stadt mit 49 ha Fläche, wohl das vom
griechischen Geographen Ptolemäus (85 bis 160 n. Chr.) erwähnte Oppidum 'Menosgada',
lag auf dem Staffelberg oberhalb von Staffelstein.
Abb. 3
Das Hochplateau des Staffelberges
mit etwa 3 ha Fläche
Luftaufnahme von O. Braasch,
freigegeben durch Regierung von Oberbayern
Nr. GS 300/919-82 (Abbildung auf dem
Einband von
Lit.1)
Die zweigliedrige Anlage bestand aus einer vier Hektar großen
Oberstadt auf dem Gipfelplateau des Berges und einer fünfzig Meter
tiefer gelegenen, etwa sechzig Hektar großen Unterstadt, die von
einer 2.500 Meter langen, etwa drei Meter hohen und fünf Meter
breiten Steinmauer umgeben war.
Wichtige
Veränderungen
Erstmals
verdrängte in Mitteleuropa das Geld die Naturalwirtschaft.
Das bezeugen für den Staffelberg zwei eiserne Münzstempel und eine
Reihe spätkeltischer Münzen (Abbildung Mitte rechts). Auch
begann man nun, Keramik auf der Drehscheibe
herzustellen.
Abb. 5
Restaurierte Gefäße vom Staffelberg im Heimatmuseum Staffelstein
Ausgrabungen
1967
ergab ein 36 m langer Schnitt östlich der
Staffelbergklause bandkeramische Funde, solche der Michelsberger
Kultur und neben urnenfelderzeltlichen und späteren Funden
Befestigungen der späten Hallstattzeit, der Frühlatènezeit und spätkeltischer Zeit.
Die Untersuchung von 1974 ließ eine Befestigung mit Wall und
Graben der späten Latènezeit erkennen.
Ein 1978 am steilen Nordhang angelegter Suchschnitt ergab,
dass aus dem Felsen eine 1,6 m tiefe Geländestufe herausgemeißelt
worden war, welcher eine Pfostenschlitzmauer vorgeblendet
wurde.
In den Jahren 1982 bis 1985 sollte die Innenbebauung des Gipfelplateaus
geklärt werden. Dabei wurden auch mehrere
Siedlungsgruben untersucht (Gefäße oben!).
Literatur
(1) B.-U. Abels,
Archäologischer Führer Oberfranken (Lit. 2, S. 171 ff.)
(2)
B.-U.
Abels, W. Sage, Ch. Züchner, Oberfranken in vor- und frühgeschichtlicher
Zeit,
1996, Bayerische Verlagsanstalt Bamberg (=
Lit. 1)
(3)
K.
Leidolf, P. Ettel, W. Irlinger, J. Zeune, Burgen in Bayern, 7000 Jahre
Geschichte im Luftbild. Theiss Verlag 1999, S. 49
(= Lit. 25)
=>
[Staffelberg:
Projekt der Uni Erlangen-1]:
Ausstellung der Sammlung
Rossbach
=>
[Staffelberg:
Projekt der Uni Erlangen-2]: Allgemeine Information
[zurück
zum Lexikon]
=>
Staffelberg:
[Wikipedia]
[zurück
zum Rundgang]
|
|
[zurück
zum Lexikon]
[zurück
zum Rundgang]
Abb. 2
Plan
der Befestigungen auf dem Staffelberges
(BLfD) im Heimatmuseum der Stadt Staffelstein
Abb. 4
Münzen aus spätkeltischer Zeit vom
Staffelberg
oben: zwei Silberquinare
Mitte: Goldstater von Wattendorf, Lkr. Bamberg
unten: Silberdrachme aus Kappadokien (Kleinasien)
[aus (2) =
Lit. 1, S. 142]
Abb. 6
Nachbildung eines Drehscheibengefäßes
vom Staffelberg, Lkr. Lichtenfels
=> Befund
einer
Pfostenschlitzmauer
Deutlich ist in der
Steinfront ein dunkler senkrechter Streifen zu erkennen,
den ehemals der jetzt
vermoderte Holzpfosten eingenommen hatte
[(3) =
Lit.
25, unten links].
Abb. 7
Rekonstruktion der
Pfostenschlitzmauer (Zeichnung)
des unteren Plateaus [aus (1) = Lit. 2,
S. 175, Abb. 108]
Abb. 8
Moderne Rekonstruktion
eines Teilstückes der Mauer
auf dem Hochplateau. Späte Latènezeit.
[aus
(3) = Lit. 25, unten rechts]
|