Abb.1, 2
Auf der Drehscheibe hergestelltes Gefäß
Kopie des Drehscheibengefäßes
aus einem Hügelgrab im 'Stöckig' bei Thurnau,
aus der Waldung 'Stöckig' bei Thurnau. Lkr. Kulmbach; Frühe Latènezeit:
5. Jhdt. v. Chr. - Museumsvitrine 19
Archäologisches Museum
Bayreuth.
[Kopie
erstellt von Helmut Voß, Kolorierung durch Dieter Schmudlach;
Inv.-Nr. 631/4]
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diesem Altfund von 1843
Herkunft
und Verbreitung
Bereits im 4. Jahrtausend vor Christi Geburt waren erste Drehscheibenerzeugnisse im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris bekannt.
Über
Kreta (Minoische Zeit: um 3000 bis 1450 v. Chr. ), den Peloponnes
und Mittelgriechenland (etwa 1700 v. Chr.) sowie durch griechische
und phönikische Kolonisten verbreitete sich die Töpferscheibe
zwischen dem 9. und 6. Jhdt. v. Chr. im gesamten Mittelmeerraum.
Wohl
durch Händler gelangte ihre Kenntnis während der späten
Hallstattzeit in den Raum nördlich der Alpen.
Verschiedene
Konstruktionen
Anfangs nur als einfacher Drehteller auf einem zentralen Zapfen
gelagert, wurde mit der Vergrößerung der Schwungmasse eine
stabilere Achskonstruktion notwendig.
Durch
ein Loch am Rande der Schwungscheibe
wurde sie mit einem langen Stab angetrieben. Oft
verwendete man als Schwungmasse ausgediente Wagenräder oder Mühlsteine (siehe
Abb. 4:
Römische Radscheibe).
Die
Töpferscheibe mit Fußantrieb
wurde erst in hellenistischer Zeit erfunden (Abb. 3: Ptolemäische Fußscheibe).
In Mitteleuropa war sie ab der Latènezeit allgemein verbreitet. Diese
fußgetriebene Scheibe wurde bei uns als Blockscheibe vom
Mittelalter bis ins 19. Jhdt. hinein benutzt.
Quellen:
Experimentelle Archäologie in Deutschland. Beiheft 4,
Archäologische Mitteilungen aus Nordwestdeutschland. Oldenburg 1990
(= Lit. 21)
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Linsenflasche
von Matzhausen, Oberpfalz
Abb. 3
Niedrig gelagerte Radscheibe
Nach einem attischen
Vasenbild, 2. Hälfte des 6. Jhdts. v. Chr.
Experimentelle Archäologie in Deutschland 1990, S. 309, Abb. 1
Abb. 4
Römische Radscheibe
Zeichnerische Rekonstruktion
Experimentelle Archäologie in Deutschland, S.310, Abb. 4a
Abb. 5
Ptolemäische
Fußscheibe
Relief vom Isistempel von Philae, Ägypten 3. Jhdt. v. Chr:
Der Gott Chnum formt das Weltei.
Experimentelle Archäologie in Deutschland, S. 311, Abb. 5
Abb. 6
Hafner an der Blockscheibe, Mittelalter.
Experimentelle Archäologie in Deutschland, S. 311, Abb. 6
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von Matzhausen, Oberpfalz
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