Archäologisches Lexikon

Die Bandkeramik (etwa 5 600 - 5 000 v. Chr.)

Beginn der Jungsteinzeit (Neolithikum)

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=> Bandkeramische Kultur [Wikipedia]

Siedlungen der Bandkeramik
Die Dörfer bestehen am Beginn der Jüngeren Steinzeit aus Gruppen parallel ausgerichteter Häuser, wie etwa bei Merkendorf, Lkr. Bamberg, Altenbanz oder Zilgendorf, Lkr. Lichtenfels, die eine Länge von 30 m erreichen können. Bodenverfärbungen zeigen an, dass man die Langhäuser aus mächtigen senkrechten Pfosten und Wänden aus lehmverputzten Flechtwerk errichtete, das Nordwestende zum Schutz gegen die Witterung aus massiven Blockwänden.

Keramik der Bandkeramik
Bei Feldbegehungen findet man auf Plätzen ehemaliger bandkeramischer Siedlungen meist nur wenige und sehr kleine Scherben aus mit Spreu oder feinem Sand gemagerter Keramik.  So gibt es offene Schalen, Schüsseln und kugelige Töpfe, die an Kürbisse erinnern und als Kümpfe bezeichnet werden. Neben dem feinen Geschirr findet man auch zahlreiche grobe und unverzierte Kochtöpfe und Vorratsgefäße. 

Typische Verzierungen
Namensgebend für die älteste Stufe des Neolithikums, die Linienbandkeramische (LBK) oder Bandkeramische Kultur, sind charakteristische Verzierungen des Tongeschirrs. In den noch feuchten Ton ritzte man Linienbänder, welche den Gefäßkörper in bogen-, wellen- oder mäanderartigen Mustern umspannten. 

Abb. 3

Übersicht: Gliederung des Neolithikums nach J. Lüning
[Spuren der Jahrtausende (= Lit. 36) S. 117, Abb. 202]

 

  7

Periodisierung der Jungsteinzeit [nach J. Müller in Lit. 22 a, S. 17, Abb. 1]

Literatur
(1) B.-U. Abels: Archäologischer Führer Oberfranken, Führer zu archäologischen Denkmälern in Bayern, Franken Band 2, Konrad Theiss Verlag Stuttgart 1986 (Lit. 2
(2) B.-U. Abels, W. Sage, Chr. Züchner: Oberfranken in vor- und frühgeschichtlicher Zeit, Bayreuth 1996 (
Lit. 1)
(3) B.-U. Abels in dem Katalog zur Ausstellung des Historischen Museums Bamberg: „Frühe Kulturen in Oberfranken von der Steinzeit bis zum Frühmittelalter".
(5) O. Kunkel, Die Jungfernhöhle bei Tiefenellern. Eine neolithische Kultstätte auf dem Fränkischen Jura bei Bamberg. Münchner Beiträge zur Vor- und Frühgesch. 5 1955.
(6) W. Schönweiß: Die bandkeramischen Siedlungen von Zilgendorf und Altenbanz. Kataloge der Prähistorischen Staatssammlung Nr. 18, 1976.
(7) W. Thorbrücke u. H.P. Uenze: Bilder zur Vorgesch. Bayerns. Thorbecke 1968. 
(8) Spuren der Jahrtausende, Archäologie und Geschichte in Deutschland (100 Jahre Römisch-Germanische Kommission - 100 Jahre internationale Spitzenforschung in der Archäologie)  2. Auflage 2003 (= Lit. 36)              =>   Verlag Stuttgart.

(9) Archäologie in Deutschland, Sonderheft 2006: Lebendige Vergangenheit.
Vom archäologischen Experiment zur Zeitreise.     =>   Verlag Stuttgart.
(10) A. Zeeb-Lanz und Fabian Haack, Zerhackt und begraben: Herxheims rätselhafte Tote in: Archäologie in Deutschland, 5 . 2006, September - Oktober 2006. Theiss V.
(11) Bayerische Archäologie Heft 6 2/2008, S. 23 ff. => Zur neuen Zeitschrift 'Bayerische Archäologie' 

 

=> Zur Herkunft der frühen Bauern       [mgl-obermaingeschichte.de]
    
Anton Köcheler: Jungsteinzeitliche Siedlungen zwischen Maintal und Itzgrund 

=> Bandkeramische Kultur
                           [Enzyklopädie WIKIPEDIA]

=> Die Jungfernhöhle bei Tiefenellern,  wohl kein Opferplatz der Jungsteinzeit

=> Herxheim: Projekt der DFG

=> Die Totengruben der zerstückelten Leichen'

=> Eine steinzeitliche Siedlung an der ICE-Trasse bei Altenbanz/Stadel

     [Obermain-Tagblatt vom 5. Mai 2010] 

=> Pressemitteilung des BLfD nach Abschluß der Grabung bei Stadel


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=> Die Jungfernhöhle bei Tiefenellern,
            
ein Opferplatz der Jungsteinzeit?

Schwarz: Pfostengruben, grau gerastert: Rekonstruktion von Häusern  Abb. 1

Plan der bandkeramischen Siedlung von Zilgendorf 
bei Altenbanz, Lkr. Lichtenfels [Zeichnung: W. Schönweiß in (6)]

=> Modell eines bandkeramischen Hauses, 
      hergestellt von Robert Graf, aus der Sonderausstellung 
      "Faszination Geschichte" in Kronach
     
16. Januar bis 16. März 2003

=> Leben in einem bandkeramischen Dorf
     Zeichnerische Rekonstruktion  nach Ausgrabungsbefunden
     bei Merkendorf, Lkr. Bamberg
     [Grafische Gestaltung: Helmut Voß, BLfD]  

=> Plan der Ausgrabung von Merkendorf, BA
     [in
Lit. 3, Band 22, S. 14]


      
"Das am besten erhaltene Gefäß der Bandkeramik stammt aus einem Grab von Sondershausen, Thüringen. Aus der schwarzbraunen Brennfarbe des glänzend polierten Tones tritt ein mattes, mit intensiver Rötelfarbe bedecktes Mäandermuster hervor. Höhe 14,3 cm." [aus (9), S. 54]    Abb. 2


 Abb. 4       Abb. 4a

Zilgendorf bei Altenbanz, Lkr. Lichtenfels: Scherben bzw. 
Rekonstruktion eines Kumpfes mit Bogenspirale und flachen Warzen
[W. Schönweiß, Die bandkeram.Siedlungen (6), Tafel 6, 1]

 

    5        6

Kleukheim, Lkr. LIF                           „Motzenstein" bei Wattendorf
Scherben von bandkeramischen               Tiefenellern, Lkr. Bamberg:
Gefäßen der späten Linienbandkeramik    Restaurierter Kumpf der jüngsten       
aus der nahegelegenen Siedlung
                Linienbandkeramik 
[AXT und RAD  Breite des linken Scherbens: 7 cm             en miniature, Abb. 48]                  
 



    Abb. 8

Restaurierte bandkeramische Gefäße
aus der Jungfernhöhle bei Tiefenellern, Lkr. Bamberg
[(3) Abels: Frühe Kulturen, S. 17]

 

   Abb. 9

Bandkeramische Gefäße aus der Jungfernhöhle
bei Tiefenellern, Lkr. Bamberg
[BLfD: Helmut Voss]

 

   Abb. 10

Herxheim: Schädeldeponierungen
[aus (11), S. 26 u.]

 

   Abb. 11

Altenbanz/Stadel: Blick aus der Luft auf einen Teil der Ausgrabung
der bandkeramischen Siedlung und einen Teil der ICE-Baustelle.
Dunkle Bodenverfärbungen sind vor allem Pfosten- und Siedlungs-
gruben, die nach genauen Vorgaben dokumentiert werden.
Die kastenartigen Eingrabungen dienen dazu, Profile durch die
Befunde anzulegen. [Text und Bild: BLfD]


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