Siedlungen
der Bandkeramik
Die Dörfer bestehen am Beginn der Jüngeren Steinzeit aus
Gruppen parallel ausgerichteter Häuser, wie etwa bei Merkendorf,
Lkr. Bamberg, Altenbanz oder Zilgendorf, Lkr. Lichtenfels, die eine Länge von 30 m
erreichen können. Bodenverfärbungen zeigen an, dass man die Langhäuser aus mächtigen senkrechten Pfosten und Wänden aus
lehmverputzten Flechtwerk errichtete, das Nordwestende zum Schutz
gegen die Witterung aus massiven Blockwänden.
Keramik
der Bandkeramik
Bei Feldbegehungen findet man auf Plätzen ehemaliger
bandkeramischer Siedlungen meist nur wenige und sehr kleine Scherben
aus mit Spreu oder feinem Sand gemagerter Keramik. So gibt es
offene Schalen, Schüsseln und kugelige Töpfe, die an Kürbisse
erinnern und als Kümpfe bezeichnet werden. Neben dem feinen
Geschirr findet man auch zahlreiche grobe und unverzierte Kochtöpfe
und Vorratsgefäße.
Typische
Verzierungen
Namensgebend für die älteste Stufe des Neolithikums,
die Linienbandkeramische (LBK) oder Bandkeramische Kultur, sind
charakteristische Verzierungen des Tongeschirrs. In den noch
feuchten Ton ritzte man Linienbänder, welche den Gefäßkörper in
bogen-, wellen- oder mäanderartigen Mustern umspannten.
Abb.
3
Übersicht: Gliederung des Neolithikums nach
J. Lüning
[Spuren der Jahrtausende (=
Lit. 36) S. 117,
Abb. 202]
7
Periodisierung
der Jungsteinzeit [nach J. Müller in
Lit. 22 a, S. 17, Abb.
1]
Literatur
(1) B.-U. Abels:
Archäologischer Führer Oberfranken, Führer zu archäologischen
Denkmälern in Bayern, Franken Band 2, Konrad Theiss Verlag
Stuttgart 1986 (Lit. 2)
(2)
B.-U. Abels, W. Sage, Chr. Züchner: Oberfranken in vor- und
frühgeschichtlicher Zeit, Bayreuth 1996 (Lit.
1)
(3)
B.-U. Abels in dem Katalog zur Ausstellung des Historischen Museums
Bamberg: „Frühe Kulturen in Oberfranken von der Steinzeit bis zum
Frühmittelalter".
(5)
O. Kunkel, Die Jungfernhöhle bei Tiefenellern. Eine neolithische
Kultstätte auf dem Fränkischen Jura bei Bamberg. Münchner
Beiträge zur Vor- und Frühgesch. 5 1955.
(6)
W. Schönweiß: Die bandkeramischen Siedlungen von Zilgendorf und
Altenbanz. Kataloge der Prähistorischen Staatssammlung Nr. 18,
1976.
(7)
W. Thorbrücke u. H.P. Uenze: Bilder zur Vorgesch. Bayerns. Thorbecke 1968.
(8) Spuren der Jahrtausende, Archäologie
und Geschichte in Deutschland (100 Jahre Römisch-Germanische
Kommission - 100 Jahre internationale Spitzenforschung in der
Archäologie) 2. Auflage 2003 (=
Lit. 36) =>
Verlag Stuttgart.
(9) Archäologie in Deutschland, Sonderheft 2006: Lebendige
Vergangenheit.
Vom archäologischen Experiment zur Zeitreise.
=>
Verlag Stuttgart.
(10)
A. Zeeb-Lanz und Fabian Haack, Zerhackt und begraben: Herxheims
rätselhafte Tote in: Archäologie in Deutschland, 5 . 2006, September -
Oktober 2006.
Theiss V.
(11)
Bayerische Archäologie Heft 6 2/2008, S. 23 ff.
=>
Zur neuen Zeitschrift 'Bayerische Archäologie'
=> Zur
Herkunft der frühen Bauern
[mgl-obermaingeschichte.de]
Anton Köcheler: Jungsteinzeitliche Siedlungen
zwischen Maintal und Itzgrund
=> Bandkeramische
Kultur
[Enzyklopädie
WIKIPEDIA]
=> Die
Jungfernhöhle bei Tiefenellern,
wohl kein
Opferplatz der Jungsteinzeit
=>
Herxheim: Projekt der DFG
=>
Die Totengruben der
zerstückelten Leichen'
=>
Eine steinzeitliche Siedlung an der ICE-Trasse bei Altenbanz/Stadel
[Obermain-Tagblatt vom 5. Mai 2010]
=>
Pressemitteilung des BLfD nach Abschluß der Grabung bei Stadel
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=> Die
Jungfernhöhle bei Tiefenellern,
ein Opferplatz
der Jungsteinzeit?
Abb. 1
Plan der bandkeramischen Siedlung von Zilgendorf
bei Altenbanz, Lkr. Lichtenfels [Zeichnung: W. Schönweiß
in (6)]
=> Modell
eines bandkeramischen Hauses,
hergestellt von Robert Graf, aus der
Sonderausstellung
"Faszination Geschichte" in Kronach:
16. Januar bis 16. März
2003
=>
Leben in einem bandkeramischen Dorf
Zeichnerische
Rekonstruktion nach Ausgrabungsbefunden
bei Merkendorf, Lkr. Bamberg
[Grafische Gestaltung: Helmut Voß, BLfD]
=> Plan der
Ausgrabung von Merkendorf, BA
[in
Lit. 3, Band 22,
S. 14]
"Das am besten erhaltene Gefäß der Bandkeramik stammt aus einem Grab
von Sondershausen, Thüringen. Aus der schwarzbraunen Brennfarbe des
glänzend polierten Tones tritt ein mattes, mit intensiver Rötelfarbe
bedecktes Mäandermuster hervor. Höhe 14,3 cm."
[aus (9), S. 54] Abb. 2
Abb.
4
Abb. 4a
Zilgendorf bei Altenbanz, Lkr. Lichtenfels: Scherben bzw.
Rekonstruktion eines Kumpfes mit Bogenspirale und flachen Warzen
[W. Schönweiß, Die bandkeram.Siedlungen (6), Tafel 6, 1]
5
6
Kleukheim, Lkr. LIF „Motzenstein" bei
Wattendorf
Scherben von bandkeramischen
Tiefenellern, Lkr.
Bamberg:
Gefäßen
der späten Linienbandkeramik
Restaurierter Kumpf der jüngsten
aus der nahegelegenen Siedlung Linienbandkeramik
[AXT
und RAD Breite des linken
Scherbens: 7 cm
en miniature,
Abb. 48]
Abb. 8
Restaurierte bandkeramische
Gefäße
aus der Jungfernhöhle bei Tiefenellern, Lkr. Bamberg
[(3) Abels: Frühe Kulturen, S. 17]
Abb. 9
Bandkeramische Gefäße
aus der Jungfernhöhle
bei Tiefenellern, Lkr. Bamberg [BLfD:
Helmut Voss]
Abb. 10
Herxheim: Schädeldeponierungen [aus (11),
S. 26 u.]
Abb. 11
Altenbanz/Stadel: Blick aus der Luft auf einen
Teil der Ausgrabung
der bandkeramischen Siedlung und einen Teil der ICE-Baustelle.
Dunkle Bodenverfärbungen sind vor allem Pfosten- und Siedlungs-
gruben, die nach genauen Vorgaben dokumentiert werden.
Die kastenartigen Eingrabungen dienen dazu, Profile durch die
Befunde anzulegen. [Text und Bild: BLfD]
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