Zur Sonderausstellung in Tüchersfeld 2010: -2-

"Handwerker - Krieger - Stammesfürsten"

Funde aus der germanischen Höhensiedlung auf dem Reisberg


=> Gut gerüstet zum Kampf
      [Waffen vom Reisberg]

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      [Zurück zur Völkerwanderungszeit]

  Abb. 2

Das Holzhandwerk
Tätigheiten wie Schreinern, Drechseln, Böttchern und Schnitzen gehören zum Repertoire der Holzhandwerker. Das hierfür notwendige Wissen über Eigenschaften und Verhalten der verschiedenen Holzarten war zu Beginn der Zeitenwende schon weit fortgeschritten.
Hauptsächlich wohl wegen ihrer leichten Verfügbarkeit wurde das Holz von Eichen, Rotbuchen. Eschen, Ahorn. Hasel, Weißtannen und Eiben verwendet. Deren unter-schiedliches Trocknungsverhalten war hinlänglich bekannt. Die Eiche benötigt eine lange Trocknungsphase, die des Ahorns muss sorgfältig überwacht werden. Hingegen trocknen die Hölzer von Buche, Esche und Tanne schnell. [4]

 

  Abb. 4

Vitrine metallverarbeitender Handwerker
 

Metallverarbeitende Handwerker

Rennöfen - Hochöfen der Antike
Um in der Antike Eisen zu erhatten, musste zunächst Erz in so genannten Rennöfen verhüttet werden. Dabei handelte es sich um aus Lehm errichtete, oben offene Schachtöfen. Diese wiesen Höhen von ca. 0,5 bis zu 2 m auf. Unter dem Ofen war jeweils eine flache Vertiefung (die sog. Renngrube) für den Schlackenablass angelegt. Im unteren Bereich des Rennofens hatte man Tondüsen eingelassen. Durch sie wurde mit dem Blasebalg Sauerstoff in das Innere geleitet. Beschickt wurden die Öfen lagenweise mit Holzkohle als Brennstoff und zerkleinertem Erz mit möglichst hohem Eisengehalt.
Die Betriebstemperatur der Rennöfen liegt zwischen 1.200 und 1.300 Grad C.  Bei diesen Temperaturen ähnelt das Eisen (die Luppe) einem zähen Teig. Die Schlacke jedoch wird zähflüssig und fließt ("rennt") aus einem Loch im unteren Bereich des Rennofen heraus. [4]    => Hammerwerke [Wikipedia]



  Abb. 7

Vitrine mit Werkzeugen aus Eisen:
Pflugschar, Sech (Pflugmesser) Rebmesser und Sicheln
belegen eine landwirtschaftliche Tätigkeit.

 

  Abb. 9  

Gürtelschnallen vom Reisberg, zumeist aus Eisen  

           

Abb. 11            Abb. 12

Gussform für eine Gürtelschnalle                 Kerbschnittverzierte Beschläge
Heuson-Museum im Rathaus Büdingen              von spätrömischen Miltärgürteln
                                                                        
vom Reisberg [(1) Abb. 12]

Literatur
(1) Christoph Eger: Die Höhensiedlung des 4. und 5. Jahrhunderts auf dem Reisberg bei Scheßlitz-Burgellern, Lkr. Bamberg; in Handwerker Krieger Stammesfürsten; Aufsätze im Begleitband zur Sonderausstellung im Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld vom 22. Mai - 07. November 2010.
(2) Jochen Haberstroh: Der Reisberg bei Scheßlitz-Burgellern in der Völkerwanderungszeit Überlegungen zum 5. Jahrhundert n. Chr. in Nordbayern
[in GERMANIA 81-1, 2003]
(3) Abels Björn-Uwe, Sage Walter, Züchner Christian, Oberfranken in vor- und frühgeschichtlicher Zeit, Bamberg, 1996 (= Lit. 1)

(3a) Haberstroh Jochen, Germanische Funde der Kaiser- und Völkerwanderungszeit aus Oberfranken. Kallmünz 2000 (= Lit. 15)
(4) Tafeltexte [Jens Kraus]  

=>  Gut gerüstet zum Kampf  [Waffen vom Reisberg]

=>  Bilder von der Sonderausstellung:
        Handwerker - Krieger -Stammesfürsten" im Fränkische Schweiz-Museum Tüchersfeld 
                                                                            in einem PICASA-Webalbum

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   Abb. 1

Viele Alltagsgegenstände wurden aus Holz hergestellt
 

 

  Abb .3

Knochenkamm mit Hirschdarstellung - Länge: 16,5 cm  
aus dem Körpergrab 74 von Altendorf, Lkr. Bamberg



  
Abb. 5

Foto des Modells eines Rennofens
aus Bad Salzuflen; Lippisches Landesmuseum Detmold
 

  Abb. 6

Luppe aus einem Rennofen vom Reisberg



  Abb. 8

Kochgeschirr vom Reisberg:
Bratspieß, darunter eiserne Unterlegplatte, hinten ein Kessel




   Abb. 10

Bleche aus Buntmetall:
Altmaterial für die Weiterverarbeitung

 

  Abb. 13

Bronzekessel vom Reisberg


 

  Abb. 14

Klappmesser vom Reisberg


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