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Mauern und Wälle
Der
Turmberg ist eine mehrphasige Befestigungsanlage. Im Osten überquert den
Bergrücken ein 200 m langer, 20 m breiter bis 5 m hoher Abschnittswall
(vorne im Bild), dem ein seichter Graben vorgelagert ist. Dieser Wall geht in einen
Ringwall über, der eine Fläche von 14 ha einfaßt und im Westen,
Norden und Nordosten je ein Tor aufweist. Das nordöstliche Tor
ist durch zwei kleine Wälle zusätzlich gesichert und scheint deshalb
wohl der Hauptzugang gewesen zu sein.
Diese
älteste Befestigung, bei der es sich ursprünglich um eine vier Meter breite
Steinmauer mit Holzstützen ('Pfostenschlitzmauer') gehandelt hat, dürfte während
der Frühlatènezeit (5. Jhdt. v. Chr.) entstanden sein. Der mächtige
Abschnittswall wurde wohl in ottonischer Zeit (10. Jhdt. n. Chr.) überbaut.
Innerhalb des großen eisenzeitlichen Ringwalls
erhebt sich das Gipfelplateau
des Berges mit einer zweiteiligen 1
ha großen Befestigung. In der Mitte der SW-Flanke befindet sich das Tor, dessen Gasse von einem kleinen, quer zum Hanggefälle verlaufendem
Wall schützend begleitet wird. Weiteren Schutz lieferte ein Turm, dessen quadratisches Fundament sich im Norden erhalten hat. Ausgrabungen
nahe dem Tor ließen drei Bauphasen
erkennen, die wohl alle in karolingisch-ottonische Zeit (8./9. Jh. n. Chr.) zu datieren sind.
Die
Nordost-Ecke des Gipfelplateaus wurde im Hochmittelalter durch eine
Abschnittsbefestigung vom südwestlichen
Raum getrennt. Nahe der im Südosten verlaufenden Steilstufe scheint das
Tor zu dieser jüngsten Burg zu liegen. Auf der Basis des Bergfrieds
wurde 1498 der Magnusturm als
Signalturm errichtet. Zu der
Burg gehört der südöstlich vorgelagerte "Kapellenacker", auf
dem bei einem Friedhof die Burgkapelle stand.
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Zur
Besiedlungsabfolge
Auf
dem Hochplateau lag bereits in der späten Urnenfelderzeit
(1000 bis 800 v. Chr.) eine wohl unbefestigte Höhensiedlung. Am Ende der
frühen Eisenzeit (im 6. Jhdt. v. Chr.) wurde der Berg erneut besiedelt
und vielleicht schwach befestigt. Im 5. Jhdt. v. Chr. dehnten Kelten
die Siedlung auf das untere Plateau aus und befestigten es mit einer
Pfostenschlitzmauer.
Im 4. Jhdt. n. Chr. siedelten auf dem Hochplateau Germanen,
die den Platz wahrscheinlich wieder
befestigten. In
karolingisch-ottonischer Zeit (8./9. Jh. n. Chr.) wurde das ganze
Hochplateau zu einer starken Burg ausgebaut und zusätzlich der große östliche
Abschnittswall überhöht. Schließlich trennte man im Hochmittelalter
ein kleines Areal im Nordosten heraus und errichtete hier eine Burg.
Ausgrabungen:
1932-1938 (M. Hundt);
LfD 1975 (K. Schwarz); LfD 1985 (Th. Gunzelmann); LfD 1995 (H. Endres)
Literatur: B.-U. Abels,
Archäologischer Führer Oberfranken (Literaturverz. Nr. 2, S. 146 ff.)
Text
von B.-U. Abels auf einer
Informationstafel am Turmberg.
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Blick auf die Wallanlagen des Kasendorfer Turmberges
nach W [Luftbild BLfD]
Notgrabung 1985, durch Wegebau ausgelöst
Schnitt am Ende des Abschnittswalles
links Grabungsleiter Thomas Gunzelmann
Inv.-Nr. 87
Vogelkopf-Fibel: 6 cm lang
Replik: Isabell Kollmer
Inv.-Nr. 383
Eiserne Vogelkopffibel: 5,1 cm
lang;
Frühe Latènezeit: 5. Jhdt. v.
Chr.
Notgrabung 1985: Innenseite einer Mauerfront
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