Eine
verfüllte Höhle in einem Steinbruch bei Hunas
Ausgrabung 1983: Die
altsteinzeitliche Höhlenruine bei Hunas,
Gde. Pommelsbrunn, Lkr. Nürnberger Land
Entdeckung
im Steinbruch
In
einem Steinbruch nahe bei dem Weiler Hunas entdeckte der Erlanger
Paläntologe F. Heller im Mai 1956 diese bedeutende
Höhlenfundstelle mit einer mächtigen, reich gegliederten
Schichtenfolge und grub diese bis September 1964 teilweise
aus. Durch die Wiederaufnahme des Steinbruchbetriebes wurden
die noch nicht ergrabenen Schichtenpakete der vor etwa 80 000 Jahren
eingestürzten und mit lockeren Sedimenten verfüllten Höhle
teilweise zerstört.
Rettungsgrabungen
Es
folgten deshalb mehrere Rettungsgrabungen, die in den Jahren 1983
bis 1985 vom Lehrstuhl für Ur- und Frühgeschichte der Universität
Erlangen-Nürnberg durchgeführt wurden. Von dem über 20 Meter
hohen Schichtenpaket konnten unter schwierigsten Bedingungen noch
vier Meter in dem hintersten Teil der ehemaligen Höhle untersucht
werden.
Ältester
Fundplatz in Bayern
Nach
den bisherigen Erkenntnissen gehören die dabei zahlreich geborgenen
Tierreste und auch wenige Steinwerkzeuge bzw. Silexabschläge noch
der vorletzten Eiszeit an. Mit einem Alter von mehr als 200 000
Jahren stellen diese die bislang ältesten in Bayern bekannten
Spuren menschlichen Lebens dar. => Neudatierung
von Hunas
Literatur
(1)
Archäologische Funde und Ausgrabungen in Mittelfranken. Fundchronik
1970-1985, Ansbach 1986/87 (Abb. S. 24 und 25, S. 42 und 43)
(2)
Das Archäologische Jahr in Bayern 1983, herausgegeben vom
Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Gesellschaft für
Archäologie in Bayern, Theiss Verlag (=
Lit. 11, S. 23-26)
(3)
C. S. Sommer: Archäologie in Bayern - Fenster zur
Vergangenheit (=
Lit. 43)
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Ausgrabungen 1984 in Sedimentschichten der Höhlenruine von Hunas
bei Hartmannshof
Silexgeräte und Abschläge von Hunas
=>
HUNAS - Archiv des Eiszeitalters
[Uni Erlangen]
=> Neudatierung
von Hunas [nach (3)]
=> weiter
zu neuem Tafeltext [Tafel
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