Unser Wissen über die Götterwelt der
Kelten verdanken wir
griechischen und römischen Schriftstellern. So kennen wir heute die Namen
einiger keltischer Gottheiten der Laténezeit.
Zur keltischen „Dreifaltigkeit“ gehören
Taranis: ‚Der Donnerer’, oberster Gott und Herrscher des
Himmels, meist in Verbindung mit dem Feuerrad dargestellt (Abb. 1). Da er mit Blitz
und Donner den Himmel beherrschte, setzten ihn die Römer mit
Jupiter gleich.
Teutates: Gott aller Stämme, vielleicht ein Sammelbegriff für
vielerlei unterschiedliche Götter. Er wurde als
Kriegsgott und Erfinder aller Künste verehrt.
Deshalb setzten ihn die Römer mit Mars oder Merkur gleich. Als Gott des
Krieges und der Künste wird er oft als Eber, in Verbindung mit einem
Greifen oder der Lyra abgebildet.
Esus: Gott der Erde, des Waldes und der Pflanzenwelt, wird oft in
Verbindung mit einem Stier dargestellt, oder er trägt einen Mistelzweig
in seinem Haar.
Cernunnos, der Gott mit dem Hirschgeweih: Herr der Tiere
(Abb. 2)
Neben dieser Dreiheit kennt man noch
die Namen von etwa 400 anderen Gottheiten, darunter eine Vielzahl von Göttinnen,
die zumeist als Mutter- oder Fruchtbarkeitsgöttinnen verehrt wurden, etwa
die sogenannten drei Mütter
- Epona, eine gallische
Fruchtbarkeitsgöttin, meist auf einer Stute sitzend
- Arduinna, die Göttin der Jagd (=> ‚Ardennenwald’)
- Nemetona, eine Kriegsgöttin
- die neun Töchter des
gallischen Sonnengottes und Heilers Belenus
(‚hell’
oder ‚glänzend’)
-
Birgit, die große Mutter
-
Artio, die ‚Bärin’, eine
Waldgöttin
Die Kelten glaubten auch, dass bestimmte Tiere
ihren Göttern heilig waren, bzw. dass sie sogar
Tiergestalt annehmen konnten. Mit besonderer Kraft ausgestattet sahen sie
Stiere, Eber, Hirsche, Greifen. Daneben wurden auch der Widder, das Pferd,
der Hund, der Hahn, der Schwan, der Kranich oder die Eule verehrt.
Abb. 3
Bronzener Stier von Weltenburg. Lkr. Kehlheim
und Widder von einer Viereckschanze bei Sempt, Lkr. Ebersberg. Die Länge
des Stieres beträgt 11,4 cm, die des Widders 8,1 cm.
Späte oder mittlere Latènezeit [(4), S. 290, Abb.
272] Quellen
(1) Peter Kolb, Wer waren die Kelten? Juniorkatalog des MPZ, München
1994
(2) Die Kelten in Mitteleuropa. Katalog der Salzburger Landesausstellung
1980
im Keltenmuseum Hallein
(3) J. Wood, Die Kelten: Geschichte, Kunst und Mythen. Karl Müller 1998.
(4) W. Torbrügge/H.P. Uenze: Bilder zur Vorgeschichte Bayerns. 1968,
Thorbecke Verlag,
=>
Taranis the Thunderer
(u. a.
keltische Gottheiten)
=>
Cernunnos
[auf Münzen]
=>
Der Kessel von Gundestrup
[Wikipedia]
=>
Cernunnos [Wikipedia]
=>
Opferhandlungen bei den Kelten
=>
Zur Nachbildung eines
keltischen Heiligtums in Asparn
=>
Alle Bilder aus dem Urgeschichtemuseum in Asparn /
Zaya
[in einem Picasa-Webalbum von
Labi]
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zu den Materialien]
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1
Taranis, der Blitze schleudernde Himmelsgott:
In seiner rechten Hand hält er ein Rad als Symbol des Blitzes und
seiner Macht. Links und rechts neben ihm zwei mythische Raubtiere,
welche die zerstörerische Gewalt des Himmelsfeuer verkörpern.
[Platte 1 des
Silberkessels von Gundestrup aus Jütland - [(2), S. 68]
2
Esus-Cernunnos, der Gott mit dem
Hirschgeweih:
Ein Ring ('torques') schmückt seinen Hals, in der rechten Hand hält er
den seiner Frau, der Muttergöttin, von der er getrennt ist.
Offensichtlich stellt sich Cernunnos zwischen die Tiere, um den Wolf zu
hindern, den Hirsch zu zerfleischen.
[Platte 2 des
Silberkessels von Gundestrup aus Jütland -
(2), S. 69]
=>
Platte mit Cernunnos [Wikipedia]
=>
Foto des Kessels
[Wikipedia]
Abb. 4
Esus-Cernunnos, der Herr der Tiere:
Ausschnitt aus Platte 2 des
Silberkessels von Gundestrup aus Jütland [(3), S.
51]
=>
Rekonstruktion im Urgeschichtemuseum in Asparn
Abb. 5
Platte 4 des Kessels von Gundestrup
aus Jütland
(Dänemark)
Die Muttergöttin, erste Gemahlin des Taranis (und zweite des Esus),
erscheint hier
als oberste
Göttin des Himmels. Die beiden Elefanten symbolisierende ihre schützende Funktion für die Krieger auf dem Schlachtfeld.
[(2), S. 70]
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