Eva beim Spinnen mit der Handspindel
Darstellung auf einem Reliquienkästchen
des Heiligen Mauritius
aus St. Maurice,
Kanton Wallis, Schweiz.
10. Jahrhundert.
Handspindel
und Spinnwirtel
Spinnwirtel
aus Stein oder gebranntem Ton sind vielerorts gefunden worden, so
auch in größerer Zahl auf dem Turmberg bei Kasendorf. Sie
belegen, dass man bereits vor Tausenden von Jahren Fäden aus Wolle
oder anderem Material so gesponnen hat, wie man dies noch heute bei
Völkern der 3. Welt beobachten kann.
Anfangs führt die linke
Hand einige Wollhaare zu der in der rechten Hand gehaltenen
Handspindel. Dann wird ein Ende mit dem Spindelstab verbunden und
dieser in schnelle Drehung versetzt. Durch den entstehenden Drall
schließen sich die Haare zu einem Faden zusammen, der es gestattet,
die Spindel frei hängen zu lassen. Der Spinnwirtel dient hierbei
als Schwungmasse.
Eine mühsame Arbeit
Durch weiteres Drehen
und Zuführen von Spinngut wird der Faden immer länger, bis die
Spindel schließlich den Boden erreicht. Nachdem der Faden auf die
Spindel gewickelt wurde, verhindert man mit einer Schlinge,
dass sich dieser wieder abwickelt. Freihängend wird die Handspindel
wieder in Drehung versetzt. Je mehr Spinngut zugeführt wird, desto
dicker wird der Faden.
[Nach einem Manuskript
von Dagmar Karin Künzel, Weidenleite 67a, 95326 Kulmbach]
Literatur
Experimentelle Archäologie in Deutschland. Beiheft 4, 1990
(= Lit. 21)
Kolb Peter, Wer waren die Kelten? Juniorkatalog des Museumspädagogischen Zentrums
München (MPZ) 1994 (= Lit. a)
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Arbeit mit der Handspindel
[Experimentelle Archäologie
= Lit. 21, S. 451,
Abb. 2]
Tönerne Schwungscheibe
(Spinnwirtel) an einer Handspindel
[Juniorkatalog
Kelten, S. 88 (Lit. a)]
=> Spinnen
und Weben
auf dem Turmberg
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Handspindel]
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