| Zum
            Ablauf der GrabungNachdem
            eine Versuchsgrabung auf dem Vorplatz des "Fuchsenloches"
            im Bärental wegen technischer Schwierigkeiten abgebrochen wurde,
            begann man  noch im Frühjahr 1963 unter dem nur 100 m
            entfernten Abri "Schräge Wand" mit eine weiteren Grabung.
            Nachdem dieser erste Schnitt eine reich gegliederte Schichtenfolge
            mit typischen Funden zeigte, wurden die Untersuchungen im Herbst
            1963 und im Frühjahr 1964 fortgesetzt. Die Leitung hatte Friedrich B. Naber.
 Zur
            SituationDie
            Breite des gesamten Felsens beträgt 10 m, wovon 8 m auf die
            begehbare Fläche entfallen, die maximale Tiefe der überdachten
            Fläche etwa 5 m. Es wurden insgesamt 13 qm ausgegraben.
 Die
            "Schräge Wand" war wohl eine der vielen nur kurzfristig
            benützten Rast- oder Jagdstationen, welche in mehr oder weniger
            regelmäßigen Abständen immer wieder aufgesucht wurden [D.
            Sch.].     
     Die
            Ergebnisse
            der UntersuchungenIn
            den beiden oberen Kulturschichten (3 und 5) wurden je drei
            Feuerstellen beobachtet (A-C und D-F).
 Die
            Abfolge der Schichten (Stratigrafie)Schicht 1: Horizont mittelalterlicher und
            neuzeitlicher
 Begehung
 Schicht 2: Sterile Zwischenzone.
 Schicht 3: Horizont häufiger spätneolithischer und
 metallzeitlicher
            Begehung, belegt durch
 neolithische Silices und zahlreiche
 entsprechende Scherben sehr verschieden
 gearteter Gefäße.
 Schicht
            4: Sterile Zwischenzone.
 Schicht 5 (oben): Horizont einer spätneolithischen
 Besiedlung mit
            mikrolithischen Silexgeräten
 und einem schnurverzierten Scherben.
 Schicht 5 (unten): Horizont einer Besiedlung mit
 mikrolithischen
            Silexgeräten ohne Keramik.
 Schicht 6: Sterile Zwischenzone.
 Schicht 7: Mesolithische Wohnstelle mit zahlreichen
 typischen
            mikrolithischen Silexgeräten.
 Schicht 8: Steriler, wohl glazialer Frostbruchschutt.
   Zum
            RohmaterialAls Rohmaterial wurde zur Hälfte bunter  Jurahornstein verwendet, welcher durch Erhitzen ('Tempern')
            seine typische Farbe erhalten hatte. Daneben wurde zur knappen
            Hälfte Lydit 
            (Kieselschiefer) und auch noch anderes Silexmaterial verarbeitet.
 Beim
            Vergleich 126 retuschierter Stücke entfallen 71% auf Jurahornstein,
            21,4% auf Lydit und 7,2% auf sonstiges Material. Bei den
            geometrischen Mikrolithen und Mikrosticheln beträgt das Verhältnis
            sogar 77,9 : 10,3 : 11,8 %.  Bei
            dem 'sonstigen' Material handelt es sich zumeist um Porzellanit
            oder Porzellanjaspis, der im Boden stark an Härte verloren hat und
            auch aus Fundstellen der ehemaligen CSSR bekannt ist.    Quelle:F.
            B. Naber, Die "Schräge Wand" im Bärental, eine altholozäne Abrifundstelle im nördlichen Oberfranken (aus der
            Zeitschrift Quartär, Bd. 19, Erlangen 1968, S. 289-321)
 =>
            
            Chronologie
            des Mesolithikums
      
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 Die "Schräge Wand" im Bärental bei
            Neudorf, LIFeine mesolithische Rast- oder Jagdstation
           
 Grundriss des Abris "Schräge Wand" mit den
            Grabungsgrenzen und der Steinsetzung in Schicht 7 => Alternativer
            Plan mit der Steinsetzung bei W. Schönweiß,Die Ausgrabung von Sarching-Friesheim im Rahmen des Nordbayerischen
            Mesolithikums (In: Mesolithische Fundplätze in Nordbayern, NHG Abt.
            für Vorg., Band 2/1988)
       
 Schnurkeramischer Scherben und Pfeilspitze aus Schicht 5 des Abri "Schräge Wand"
     
 Mikrolithen aus Schicht 7  des Abris "Schräge Wand"1-12, 24: Dreiecke, 13, 14: atypische Trapeze,
 15, 16: atypische Kreissegmente, 17-20,
 22-33: Schrägendspitzen, 34-39: Dreiecksspitzen
     Geometrische Mikrolithen  aus den Grabungen 1963 und 1964 an der Schrägen Wand
 im Bärental bei Weismain, LIF (aus Lit. 1, Tafel auf S. 147)
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