Tabelle
zur Chronologie des Mesolithikums
nach Wolfgang Taute 1975
(1975 in Lit. 12, Teil 1, S. 71, Abb. 6)
Während
von Freilandstationen stammendes Material schon immer in großer
Fülle vorlag, gelang es W. Taute in der Jägerhaushöhle nahe
Beuron an der oberen Donau erstmals, die frühmesolithischen
Stufen in gesicherter Abfolge zu erfassen (etwa 8 000 bis 6 000 v.
Chr.).
Charakteristisch
für das Beuronien A sind langschmale Trapeze und gleichschenklig-stumpfwinklige Dreiecke.
Das
Beuronien B ist durch gleichschenklig-spitzwinklige
Dreiecke gekennzeichnet, während im Beuronien C winzige,
extrem ungleichschenklige Dreiecke vorkommen.
Im
Spätmesolithikum (6 000 bis 5 000 v. Chr.) kommen
trapezförmige Mikrolithen auf, welche wohl als querschneidige
Pfeilbesätze dienten. Wann das Spätmesolithikum endet, ist derzeit
noch offen. Vielleicht überschneidet sich eine Endphase davon noch
mit dem Frühneolithikum. Bereits gegen 5 000 v. Chr. jedoch legten
neolithische Bauern auch auf den ungünstigeren Böden der
Albhochfläche Dörfer an. Damit endete für die Mesolithiker die
Möglichkeit freien Umherschweifens und Jagens.
Vergleicht
man diese Abfolge mit der des südfranzösischen Raumes, so so
lässt sich nach W. Taute das süddeutsche Spätpaläolithikum mit
dem Azilien, das Frühmesolithikum mit dem Sauveterrien und
das Spätmesolithikum mit dem Tardenoisien gleichsetzen.
In den Jahren 1970 bis 1981
gelang es Werner Schönweiß und seinen Mitarbeitern, auf einem ausgedehnten
Sanddünengelände der rechten Donauseite in den Gemarkungen Barbing,
Sarching und Friesheim eine Anzahl mesolithischer Freilandfundplätze in
Notbergungen zu dokumentieren. Danach wurden die Befunde noch durch eine Reihe
gezielter Grabungen ergänzt.
Das
bei den Grabungen gesicherte Fundmaterial stützt im Wesentlichen
die von W. Taute aufgestellte Chronologie
des Mesolithikums. Werner Schönweiß bezieht in seiner Auswertung
auch wesentliche Fundkomplexe Nordbayerns ein.
Nachtrag: Neuerdings setzt man das
Mesolithikum etwas früher an und unterteilt es in ein
Frühmesolithikum (9.600 – 7.000/ 6.500 v. Chr.) und ein
Spätmesolithikum (ca. 7.000/ 6.500 – 5.500/ 4.500 v.
Chr.).
Literatur:
W.
Taute, Ausgrabungen zum Spätpaläolithikum und Mesolithikum in
Süddeutschland (in Lit. 12, Teil 1, S. 71 ff.)
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Informationen zur Chronologie
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Informationen zur Chronologie
Jägerhaushöhle nahe Beuron. Entwicklungsstufen des Frühmesolithikums
(Beuronien A bis C): 1-10 Kulturschicht 8
11-17: Kulturschicht 11. 18-31: Kulturschicht 13 (Mikrolithen);
Länge von Nr. 22: 2,0 cm.
Von W. Taute untersuchte Höhlen und Felsdächer,
auf deren Stratigraphien seine Chronologie des Spätpaläolithikums
und Mesolithikums beruht
Zeichnerische Rekonstruktion
einer querschneidigen Pfeilspitze
[Aus M. M. Rind, Kanalarchäologie S. 25,
Abb. 8 (Ausschnitt)]
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