Leben im Eiszeitalter
Innerhalb eines Eiszeitalters kann es zu deutlichen
relativ kurzfristigen Klimaschwankungen mit Kaltzeiten (Glaziale)
und Warmzeiten (Interglaziale)
kommen. Gemäß dieser Definition leben wir seit etwa 2,6 bis 2,7
Millionen Jahren in einem Eiszeitalter. Vor allem seit etwa 1
Million Jahren ist das
Klima
der Erde
starken kurzfristigen Schwankungen zwischen Glazialen und
Interglazialen unterworfen.
[=>
Wikipedia.de]
Kalte und warme Umwelt in den letzten Eiszeiten
1
2
kalt <====> warm
kalt <===>
warm
1 Die Kurve zeichnet den Verlauf des Klimas in den letzten
1.000.000 Jahren wieder, wie er
sich aufgrund der Untersuchung von Tiefseebohrkernen ergibt. Die
warmen Phasen (1 = heutige Warmzeit, 5 = letzte
Warmzeit Eem usw.)
sind rot markiert, die kalten Abschnitte
(2 = letzte Kaltzeit) blau.
[JP = Jungpaläolithikum]
[aus Jahrtausende (3), S. 65, Abb. 106]
2 Dem Klimaablauf seit ca. 130.000 Jahren ist die
kulturelle Gliederung der letzten Eiszeit gegenübergestellt. Nach
der nur 10.000 Jahre dauernden vorletzten Warmzeit (Eem) dehnte sich
die Kaltphase bis zur heutigen
Warmzeit über 100.000 Jahre aus.
Deutliche Schwankungen weisen auf verschiedene mildere Abschnitte
hin.
Die Kurve basiert auf der Untersuchung der Bohrkerne GISP2
(Grönland) und Vostok (Antarktis). [(aus
Jahrtausende
(3), S. 73, Abb. 123]
Weitere Informationen zu Kalt- und Warmzeiten, insbesondere in Nord-
und Mitteldeutschland: => Tabelle:
Klimaentwicklung [aus (1),
S. 25, Abb. 23]
Klimaschwankungen nach der letzten Eiszeit
Um 9.600 v. Chr. beginnt mit dem Ende der letzten
Kaltzeit das Holozän, die erdgeschichtliche Epoche, in welcher der
Mensch zum wichtigsten Faktor für Landschaftsveränderungen werden
sollte. Diese bis heute andauernde
Warmzeit führte zu einer fast
flächigen Waldbedeckung, welche die ersten neolithischen Siedler um
5.500 v. Chr. zu umfangreichen Rodungsarbeiten zwang. Den
atlantischen Westen prägten Laubgehölze, hier vor allem Linden und
Eichenwälder. Im kontinentalen Osten und in den Mittelgebirgen
herrschten hingegen Nadelwälder vor.
[aus
(5), S. 54, Abb. 1]
Das Klima der letzten tausend Jahre
"Der Verlauf der Kurve verdeutlicht die säkularen Schwankungen. In
der Temperaturentwicklung des letzten Milleniums lassen sich
längerfristige Schwankungen finden: das (Spät-) Mittelalterliche
Wärmeoptimum, eine Übergangsphase der Klimaverschlechterung, die
'Kleine Eiszeit' und das 'Moderne Klimaoptimum'. Insgesamt bewegen
sich die Temperaturänderungen in der Größenordnung von knapp 1,5
Grad C. . . .
Aus der Sicht der vergangenen 1.000 Jahre leben wir heute in einer
Warmphase, in der die Verhältnisse des mittelalterlichen
Klimaoptimums leicht überschritten werden."
[aus (4), S. 31]
Klimaveränderungen zu allen Zeiten
"Klimaveränderungen hat es zu allen Zeiten der Erdgeschichte
gegeben. Selbst die Enquete-Kommission hat festgestellt:
'Im Verlauf der Klimageschichte hat sich die globale
Durchschnittstemperatur vor zirka 15 000 Jahren von etwa
zehn auf etwa 16 Grad Celsius vor 6000 Jahren erhöht. Seitdem
war sie mehr oder weniger großen Schwankungen unterworfen. Etwa
1000 nach Christus herrschte eine warme Periode. Um zirka 1400
bis 1850 nach Christus folgte eine „kleine Eiszeit'.
Seitdem steigt die Temperatur. Im Jahr 980 nach Christus haben
die Wikinger Grönland (Grünland) entdeckt und besiedelt. Im 13.
Jahrhundert waren sie dann verschwunden. Eine weitere
interessante Entdeckung gab es durch die rasante
Gletscherschmelze im Großglocknergebiet. Da wurden nämlich
Bergwerksgänge freigelegt, wo früher einmal Erz gewonnen wurde.
Das heißt, dass es hier eisfreie Zeiten gab - und das ganz ohne
vom Menschen verursachtes Treibhausgas CO2, das
ohnehin die Erdatmosphäre nur mit 0,035 Prozent umgibt." [Aus
einem Leserbrief in der Bayerischen Rundschau vom 29.
November 2007 von Helmut Dörfler, Kulmbach]
Quellen
(1)
Dietrich Mania, Die ersten Menschen in Europa. Archäologie in Deutschland, Sonderheft 1998, Theiss Verlag, S. 25, Abb. 23
(=
Lit. 9)
(2)
Die Neandertaler - Eine Spurensuche. Sonderheft 2002 der Zeitschrift
'Archäologie in Deutschland'. Theiss Verlag Stuttgart (=
Lit. 10)
(3) Spuren der
Jahrtausende, Archäologie und Geschichte in
Deutschland,
100 Jahre Römisch-Germanische Kommission 2.
korrigierte Auflage 2003
(=
Lit. 36);
Konrad Theiss Verlag
Stuttgart;
=> Als Nachdruck: 'GERMANICA - Unsere
Vorfahren von der Steinzeit bis zum Mittelalter'.
=>
Weltbild Verlag
(4) Archäologie in Deutschland, Heft 2, 2006
(März/April), Theiss Verlag
(5) Archäologie in Bayern - Fenster zur Vergangenheit
(= Lit. 43),
2006
Verlag Friedrich Pustet Regensburg: angeboten bei
=>
Amazon
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(01)
Der
Mendenhall-Gletscher in
Alaska
[Wikipedia.de]
3 Klimaentwicklung des Holozäns aus zwei
Klima-Anzeigern grönlänischer Eisbohrkerne mit dem Übergang von
der Jüngsten Dryas
= Tundrenzeit zum Präboreal = Beginn des Holozäns,
Waldgeschichtliche Abschnitte und Geschichtsabschnitte Mitteleuropas
[Hans J. Holm 2010 - Für die Überlassung der Grafik ist Herrn Hans J.
Holm herzlich zu danken.]
4 Synopse der Stratigrafien der Grönland-Temperaturanzeiger,
der Vegatationsphasen und der Kulturgruppen des Spät-Paläolithikums
bis Alt-Mesolithikums [Hans J. Holm 2009 - Für die Überlassung
dieser Grafik wird Herrn Hans J. Holm herzlich gedankt.]
5 Schwankungen der mittleren
Jahresmitteltemperatur für Mitteleuropa auf der Grundlage historischer Daten [aus (4),
30] Leseproben aus ...=>
Konrad Theiss Verlag
Stuttgart;
Verlag
Friedrich Pustet: bei =>
Amazon
=>
Wir leben im Eiszeitalter: Das Klimabuch der Erde
[ESA-Portal Germany: Klimageschichte]
=>
Mehr Infos zur Klimageschichte [Wikipedia]
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