Zur Herkunft der Münzen
Die einheitliche Zusammensetzung des Schatzes von insgesamt 685
Münzen lässt auf gute Kontakte des Besitzers nach Bamberg und
Coburg schließen. Ein Großteil der 625 Münzen wurde unter dem
Bamberger Bischof Berthold von Leiningen (1258-1285) geprägt.
Die meisten anderen Münzen gehen auf den Grafen Hermann I. von
Henneberg-Coburg (1245-1290) zurück. Die jüngsten nicht genauer
datierbaren Stücke stammen aus der Zeit um 1285/1290.
Zum Münzrecht
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Münzprägung und
Münzwesen
Das Prägen von Münzen war lange Zeit ein Vorrecht des Königs.
Seit dem 10. Jahrhundert durften geistliche und weltliche
Herren, bald auch Reichsstädte, eigene Münzen herstellen. Als
überregionales Zahlungsmittel setzte sich der Pfennig aus
Schwäbisch Hall durch, der sogenannte Handheller (oder
‚Händelheller’). Er war vom Rhein und von Schwaben bis weit in
den fränkischen Raum verbreitet.
Anzeichen für unsichere
Zeiten
Schatzfunde bestehen oft aus mehreren hundert bis tausend
Silberpfennigen. Sie zeugen vom Waren- und Geldtransfer in einer
Zeit, als das Bevölkerungs-wachstum in den Städten zu einer
Beschleunigung des Geldumlaufs führte. Zeitgleich vergrabene
Münzschätze können auf eine gemeinsame Ursache, etwa Kriege oder
andere Katastrophen, zurückgehen: Die Besitzer wollten so ihr
Vermögen retten, konnten es später aber nicht mehr bergen.
Von Weismain-Erlach wurde bereits im Jahre 1961 ein
Münzfund bekannt. In einem Gefäß fanden sich 772 Münzen, die bis
in die Zeit um 1450 datiert werden können.
[Lichtenfelser Tagblatt vom 24.08.1961]
[Texte nach Beschriftungen im Archäologie-Museum
Oberfranken in Forchheim]