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            Ein vielseitiger
            Künstler  
            Wolfgang Keller war ein
            offenkundig sehr vielseitiger Künstler des 16. Jahrhunderts. Nach
            Aussage des Chronisten Karl Heinrich Lang "malt er ...
            contrefakturen, Willkommen und Wappen, zeichnet Grenzsteine und
            Situationen, haut Grenzsteine, schnitzt Bilder, streicht Jagdschirme
            an und vergoldet Rahmen ...". [4, S.291] 
			Vermutlich hat er auch an der Reliefplastik im Schönen Hof der 
			Plassenburg mitgearbeitet.  
             
             
            Sein bedeutendstes
            Werk 
            1576 vollendet
            der Kulmbacher Maler und Steinmetz Wolfgang Keller sein wohl
            bedeutendstes Werk, die Steinkanzel der Petrikirche. Diese "zu hauen 
			und auszustreichen" erhält er im Jahre 1576 60 Rheinische Gulden. Teilweise noch spätgotischen Formen
            verhaftet, erinnert Wolff Keller in der herben Gebärdensprache an 
			den Nürnberger Bildhauer Adam Kraft. Sie lässt aber auch schon die üppige Renaissance-Ornamentik an den Arkaden des Schönen Hofes ahnen. 1601
            wurde die Kanzel von Wolf Alt bemalt und vergoldet.  
             
            Für die steinerne
            Kanzel fertigte Johann Brenck und Hans Georg Schlehendorn 1645
            einen hölzernen Schalldeckel an, von dem sich noch einige
            Figuren erhalten haben.  
             
            Aus dem
            Dornröschenschlaf geweckt 
            Bei der 1878-80
            durchgeführten Renovierung der Petrikirche im neugotischern Stil
            fand man die Kanzel wohl wegen ihrer farbigen Fassung als nicht mehr
            zur neuen Ausstattung passend und ersetzte sie durch eine neue
            hölzerne Kanzel.  
             
            Die alte Steinkanzel
            wurde aus der Kirche entfernt und auf den Bauhof gebracht. 1910
            entdeckte man dort die abgebauten Teile der Kanzel und baute sie im
            Luitpoldmuseum wieder auf. Inzwischen hat sie einen würdigen Platz im Landschaftsmuseum
            gefunden.  
             
            Die Darstellungen auf
            der Keller'schen Kanzel 
            Anschließend an die vier Evangelisten am Kanzelkorb und den
            Christus Salvator sind am Treppenaufgang die
            Zwölf Apostel zu sehen: Petrus mit einem Buch in der Rechten, dann
            Andreas, Jakobus major und Johannes mit Kelch und Schlange. Darauf
            folgen Philippus, Bartholomäus mit einem Messergriff in der linken
            Hand, Thomas und Matthäus mit dem Schwert als Attribut. Dann
            schließen sich Jakobus minor, Simon Zelotes und Matthias ab. Den Schluss
            der Reihe bildet Paulus, der selbst zwar kein Apostel war, jedoch
            eine markante Person der Apostelgeneration darstellt.   
             
             
            Literatur  
            (1)
            Hundt, Max: Wörterbuch zur Kulmbacher Heimatkunde 
     1. Teil: A bis M,
            Kulmbach 1950. 
            (2)
            Mössner, Wolfgang: Die KELLERsche Steinkanzel, in: 
     Evangelisch in
            Kulmbach Nr. 37, Kulmbach, Juni 1989. 
			(3) Stettberger, Heike: Die KELLERsche Steinkanzel.  
     In: Wolf Keller - ein
            Kulmbacher Künstler des 16. Jhds. 
     Herausgeber: Katholisches
            Kreisbildungswerk und 
     Caritasverband Kulmbach 1996. 
			(4) Sitzmann, K., Künstler 
		und Kunsthandwerk in Ost- 
     franken, Die Plassenburg Band 12, 1983 
            => Weitere
            Bilder und Informationen 
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            Die Keller'sche Steinkanzel im Landschaftsmuseum  
            mit Darstellungen des Erlösers und der Zwölf Apostel  
              
              
              
            Ausschnitt mit dem Evangelisten Johannes, dem
            Christus Salvator und den Aposteln Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes 
              
              
              
            Ausschnitt aus dem Treppenaufgang mit den Aposteln  
            Petrus, Andreas, Jakobus und  Johannes (mit Kelch) 
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