Heimatkundliche Materialien

Die Landschaftstapeten im Schloss Thurnau

      
Seite 2: Die Motive auf den Tapeten
=> [
weiter zur nächsten Seite]


Wie schon der überlieferte Name "Schönburg'scher Saal" nahelegt, sind hier Motive aus der Heimat von Gräfin Caroline Wilhelmine Giech, geborene Schönburg-Wechselburg dargestellt, vor allem ihr bekannte Burgen, die zumeist an der Zwickauer Mulde gelegen sind. Konzipiert wurden sie als Ausblicke aus einem imaginärem Freundschaftstempel in die freie Landschaft hinaus.  

A 1         A 2

 Wechselburg gegen Westen: rechts der Ort,                 Rochsburg bei Rochlitz (3,11x2,07 m)
 links das Schloss Wechselburg (3,12x2,58 m)                   Der Fluss im Vordergrund ist die Mulde.
 


Auf dem linken oberen Bild ist im Dunst des Hintergrundes neben einer hochaufragenden Kirche das Schloss Wechselburg zu erkennen. 

Links unten fährt über eine abgemähte Wiese eine kleine, von Schimmeln gezogene Kutsche auf eine Holzbrücke zu, die hier die Mulde überquert. Im Hintergrund ist die Wechselburg zu  sehen, deren östlicher Abschluss die Kirche St. Otto bildet. 

Rechts öffnet sich hinter dem schwarzen Eisengitter der Blick in eine Parklandschaft, die sich nicht genau lokalisieren lässt. Es dürfte sich jedoch um eine Szene aus dem Schönburg-Waldlburg'schen Park Greenfield (Grünfeld) bei Waldenburg handeln. 

                                              

    B2                          B 1

Wechselburg von Südwesten gesehen:                         Parklandschaft  
im Vordergrund die Mulde mit Holzbrücke,                       (wohl Greenfield bei Waldenburg) 
in der Mitte die Kirche St. Otto              


Auf dem linken unteren Bild öffnet sich hinter dem schwarzen Eisengitter sich wieder eine Parklandschaft. Ein Mann in Werthertracht mit Stulpenstiefeln, gelben Hosen und blauem Frack - es ist Fürst Otto Carl Friedrich, der Schöpfer des Parkes selbst - schreitet auf einem Wege auf uns zu. Hinten glänzt ein Garten- und Badehaus in der Sonne, welches eine Verwandtschaft zum neoklassischen Panthenon in Stourhead/Wiltshire erkennen lässt. 
 
Im Hintergrund des rechten Bildes mit dem Elisen- oder Drei-Inselteich sieht man das 'Lustschlösschen von Gründfeld'.

 

  C 1                          C 2

Greenfield: Garten- und Badehaus                      Grünfelder Schloss (Greenfield)
Dargestellt ist Graf Fürst Otto Carl Friedrich             vor dem Elisen- oder Drei-Insel-Teich
von  Schönburg-Waldenburg  (nach 1780)            
   mit Lustschlösschen von Grünfeld am Ufer  


Als Vorbild für derartige Landschaftsgärten kann wohl der nahegelegene 'englische' Garten von Wörlitz gelten, Grünfeld als Beispiel einer 'englischen' Parkanlage zwischen Klassik und Romantik.  

Auf dem linken unteren Bild umfließt die Mulde die erhöht liegende Stadt Penig mit der hoch aufragenden Kirche "Unserer Lieben Frauen auf dem Berge". Im rechten Bild führt eine eine gewölbte Holzbrücke über die Zwickauer Mulde. Im Hintergrund sind die Burganlagen von Vorderglauchau (links) und Hinterglauchau (rechts) zu erkennen, im Dunst das Städtchen Glauchau noch zu ahnen.

 

    D 1                  D 2  

Penig mit Kirche und Städtchen (links),            Glauchau mit Vorder-Glauchau (links) 
davor die Mulde                                                   und Hinterglauchau (rechts) mit Zwickauer Mulde
                                                                              

[Nach Dr. Uta von Pezold, Die Landschaftstapeten im Schloß Thurnau; Sonderdruck aus Archiv für Geschichte von Oberfranken, 70. Band, S. 9 bis 56, Bayreuth 1990, bearbeitet von Kreisheimatpfleger Dieter Schmudlach ]

[zurück zur ersten Seite]                        => [weiter zur nächsten Seite]

      [zurück zur ersten Seite]         


    nach oben               [home]              Dieter Schmudlach: 2.03.2004