Entdeckungsgeschichte
Im Jahre 1971 wurde von Landwirt Adam Täuber bei landwirtschaftlichen Arbeiten
zufällig das erste Grab des Berndorfer Hügelgräberfeldes entdeckt.
Herausgepflügte Ringe, ein Satz aus sechs Halsringen und steigbügelförmige
Armreife deuteten auf eine zerstörte Körperbestattung, die schon in die Spätphase der
frühen Eisenzeit (Hallstattzeit: Ha D, 5. Jhdt.
v. Chr.) gehört.
Ausgrabungen
im Gräberfeld
Bis einschließlich 1977 legten ehrenamtliche
Mitarbeiter des CHW unter der Leitung von Dieter
Schmudlach im Auftrag und teilweise auch mit Beteiligung des LfD
(Karl Schneider, Würzburg) insgesamt 47 Bestattungen frei.
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Ergebnisse
Die Belegungsabfolge zieht sich
durch die ganze
Hallstattzeit. In zwei Kindergräbern fanden sich
bereits Beigaben im "Latènestil", der
typisch keltischen Kunstperiode, die etwa ab 450 v. Chr. beginnt. Die Gräber enthielten in der Hauptsache
Keramikbeigaben, meist in
ganzen Geschirrsätzen, aber auch Gewandnadeln und Fibeln,
Toilettebesteck (Ohrlöffelchen,
Pinzette, Nagelschneider), Rasiermesser und anderes.
Nur einmal, im Grab 4, ließ sich eine Waffenbeigabe
beobachten. Das über einen Meter lange eiserne
Schwert mit
maximal 4 cm breiter Klinge ist eine typische Reiterwaffe der frühen
Hallstattzeit um 650 v. Chr. Derart große Schwerter sind zum Fußkampf
denkbar ungeeignet. Sie lassen sich sinnvoll nur vom Pferd oder
Streitwagen herab handhaben und mögen von einer Art Kriegeradel geführt
worden sein.
=>
Zeichnung
eines vornehmen keltischen Kriegers
[E./H. Voss
in (3) S. 62. Bayreuth]
Ausgrabungen
1971-1975 mehr als 40 Bestattungen. Zumeist Brandgräber, zwei
Körperbestattungen (Kinder) als Nachbestattungen des Frühlatène.
Literatur
(1)
Ettel Peter, Gräberfelder der Hallstattzeit aus Oberfr. (Lit. 13)
(2) B.-U. Abels, Archäolog. Führer Oberfranken
(Lit. 2, S. 184)
(3) B.-U.
Abels, Die Kelten in Oberfranken; in Archiv für
Geschichte von Oberfranken Band 73, Bayreuth 1993
CHW = Colloquium Historicum Wirsbergense
LfD oder BLfD = (Bayerisches) Landesamt für Denkmalpflege
=> Weitere
Bilder / Funde
=> Plan des
Gräberfeldes
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Herausgepflügter Halsringsatz aus Grab 1
=> Halsringsatz aus Grab 1 (größer:
in der Vitrine)
Beginn der Ausgrabungen in Berndorf 1971
links Ewald Kimpel +, daneben gebückt Günter Hain,
stehend: Adam T., deneben NN und gebückt: Rolf Täuber
Berndorf Hügel 2: Rest des Steinkreises (vorne)
und Kammer (helle Steine in der Mitte) - Sommer 1971
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