Faszination
Geschichte
Raum
I
Bereits in der Altsteinzeit (Paläolithikum: ca. 100.000 bis
10.000 v. Chr.) durchstreiften Menschen das Kronacher Land. Das
belegen die ausgestellten Steinwerkzeuge und Artefakte, die als
Oberflächenfunde von den Ackerböden aufgelesen wurden. Funde aus
der Mittelsteinzeit (Mesolithikum: ca. 10.000 - 5.500 v.
Chr.) und vor allem aus der Jungsteinzeit (Neolithikum: 5.500
- 2.500 v. Chr.) verweisen auf ein Anwachsen der Bevölkerung in der
Region. Vor rund 7.500 Jahren errichteten Steinzeitmenschen bei
Küps das bisher älteste im Landkreis Kronach nachgewiesene Haus.
Diese Entdeckung von Robert Graf beweist, dass aus den
umherziehenden Nomaden sesshafte Bauern geworden waren. Sie
züchteten Vieh, betrieben Ackerbau und stellten Keramik her.
Raum
II
Schon der
jungsteinzeitliche Mensch kannte die Technologie des Webstuhls und
war somit in der Lage, Gewebe herzustellen. Weiterhin zeugen
Spinnwirtel davon, dass auch die Kunst des Spinnens mit dem Rocken
bekannt war.
Raum
III
In der Spätbronzezeit (Urnenfelderzeit: 1.200 - 800 v. Chr.)
entstand die Heunischenburg bei Gehülz. Im 9. Jh. v. Chr.
kontrollierte man von hier aus eine Passstraße, auf der Kupfer und
Zinn - Grundmaterial zur Herstellung von Bronze - transportiert
wurde. Die Heunischenburg zählt zu den qualitätvollsten
Wehranlagen der ausgehenden Bronzezeit in Mitteleuropa.
Raum
IV
Im Jahr 1991 entdeckte Gregor Förtsch die "Saliertürme"
im Ortsteil Friesen. Archäologen vom BLfD lieferten den
Beweis, dass diese Wüstung vom 9. bis 14. Jahrhundert
besiedelt war. Dass es sich dabei um die beiden Bauwerke handelt,
die in der Vita des Bischofs Otto I. verzeichnet sind - "ein
steinernes Haus mit Turm bei Kronach" - kann hier nur vermutet
werden.
Raum
V
Der erste sichere Nachweis für eine Burg auf dem
Rosenberg stammt aus dem Jahre 1249. Die Burg schützte die Stadt,
das Umland und die Verkehrs- und Handelswege. Sie war Sitz der
Verwaltung, Mittelpunkt der Herrschaft und wichtiges Statussymbol.
Die
waffentechnischen Neuerungen verlangten stets nach einer
Verbesserung der Verteidigungsanlagen. Mit der Erfindung des
Schießpulvers - und dem Wunsch nach größerem Wohnkomfort -
endete im 14./15. Jh. die Blütezeit der mittelalterlichen Burgen.
Auf dem Rosenberg versuchte man beiden Ansprüchen gerecht zu
werden. Ende des 16. Jh. begann der Umbau der Kernburg zum
Wohnschloss. Etwa gleichzeitig entstand der erste bastionäre
Verteidigungsring.
Ausstellungskonzept:
Roland und Robert Graf, Anja Weigelt M.A.
Leihgeber:
BLfD Archäologische Außenstelle für Oberfranken, Schloss Seehof; Haus
der bayerischen Geschichte Augsburg; Prähistorische Staatssammlung
München; Bayerische Landesanstalt für Bodenkultur und Pflanzenbau,
Freising; Oberfrankenstiftung Bayreuth;
Landschaftsmuseum Obermain Kulmbach; Stadtmuseum Schlüsselfeld;
Frankenwaldmuseum Kronach; Privatsammlung Roland und Robert Graf; G.
Förtsch, Ch. Wich.
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