Zu Beginn der
Sanierungsarbeiten lagen qualifizierte Gutachten vor, die
das alte Gemäuer auf die Möglichkeit einer
Bausubstanzerhaltung überprüften. Teilbereiche waren sehr
ruinös und in einem äußerst schlechten Bauzustand. Der
südöstliche Teil drohte gänzlich einzustürzen und mehrere
Bauteile waren in den Boden abgesackt. Das jahrelang
unbewohnte und den Witterungen frei ausgesetzte Obere
Badhaus deformierte sich zusehends.
Starke Rissbildungen waren die Folge und
die aufsteigende Feuchtigkeit zerstörte das Mauerwerk.
Pflanzliche und tierische Schädlinge wie z. B. Pilze und
Braunfäule hatten nicht nur das Grundgemäuerbefallen,
auch die reich verzierten Stuck- und Holzdecken nahmen
Schaden.
Nach Gesichtspunkten des Landesamt für
Denkmalschutz wurden für das Obere Badhaus sowohl
bestandserhaltende aber auch nutzungsbedingte Maßnahmen
wie z.B. die Installation von Heizung, Elektro- und
Feuerschutzanlage ausgearbeitet. Im Vorfeld dieser
Renovierung wurden die
mittelalterlichen Fundamente freigelegt und untersucht.
Ein Archäologenteam stellte in den Bereichen der
Badstube Nachforschungen an und legte eines der wenigen
und noch gut erhaltenen Relikte der mittelalterlichen
Badewelt frei. Das Obere Badhaus in Kulmbach ist somit
eine von acht bundesweit in seinen Grundmauern
erhaltenen mittelalterlichen Badeeinrichtungen.
[Museum Badhaus
(3), S. 10 und 11]
Quellen (1) Ausgrabungen und Funde in
Oberfranken 11,1997-1998 S. 61 f (2) Birgit Tuchen, Öffentliche Badhäuser in Deutschland und der Schweiz im Mittelalter und der frühen Neuzeit (Petersberg 2003). (3) Badhaus Museum: Einblick in das Obere Badhaus
(Herausgegeben vom Unternehmen Stadt Kulmbach)
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Weitere Bilder und Funde
1 [S. 11]
Das Obere Badhaus vor und nach der
Restaurierung [aus: Badhaus Museum (2)].
2 [S. 8]
2 [Internet: Kulmbach.de]
3 [S. 10]
Helle und übersichtliche Strukturen
im Erdgeschoss
des Museums
[aus: Badhaus Museum (2), S. 10].
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