Badhaus Museum

Michel Weiß: 1867 bis 1951

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Michel Weiß hat sein Leben und Wirken in den Dienst der Stadt Kulmbach gestellt. Seine Portraits stellen eine Lehrstunde in Sachen Kulmbacher Familiengeschichte dar. Zahlreiche Persönlichkeiten von Namen, Rang und Einfluss saßen ihm Modell. Seine Landschafts- und Stadtbilder zeigen sein Engagement für das „alte Kulmbach" durch Rückblendung auf die Biedermeierzeit.

Das ungewöhnlich starke und liebevolle Zugehörigkeitsgefühl zu seiner Stadt hat der Kulmbacher Stadtrat mit der Ehrenbürgerwürde honoriert. Am 19. September des Jahres 1867 erblickte Michel Weiß als zweites von sechs Kindern des Tuchhändlers und Tuchscherermeisters Christian Gottlieb Weiß und seiner Ehefrau Anna Margarete Caroline, geb. Pfaff, das Licht der Welt im Hause Oberhacken 6. Im Jahre 1871 besuchte Michel Weiß die Kleinkinderschule in der Waaggasse, 1874 die Volksschule und 1878 die Realschule in Wunsiedel.

Nach dem Tod der jüngeren Schwester Christiane und des Vaters im Jahre 1881 begann für die Familie eine Zeit finanzieller Not. 1883 stellte die Mutter ihren Sohn in München dem Genre- und Landschaftsmaler Eduard Heinel vor, der das Talent des Kulmbachers sofort erkannte. Es folgte eine Zeit der Unruhe, gekennzeichnet durch die Suche nach einem eigenen Stil. München hatte sich zu dieser Zeit zu einem der führenden Kunstzentren Europas entwickelt. Im Jahre 1892 ließ sich Michel Weiß dann als selbstständiger Maler in Kulmbach nieder. Aus der Zeit um 1896 datierten die ersten Portrait-Aufträge. 1914 meldete sich der Maler als Kriegsfreiwilliger. Eine Verwundung hatte zur Folge, dass der Maler, ausgezeichnet mit dem Eisernen Kreuz, als kriegsuntauglich wieder in die Heimat geschickt wurde. Ab dem Jahre 1916 widmete sich Michel Weiß ganz seinem künstlerischen Beruf.

Als die damalige sog. Feierabendgesellschaft, eine Zweiganstalt des Industrie- und Kulturvereins Nürnberg, ihre erste Plassenburg-Ausstellung im Jahre 1929 ins Leben rief, gehörte auch  Michel Weiß zu den Künstlern aus ganz Franken, die einem streng definierten Qualitätsanspruch zu genügen hatten. Mit dem Jahre 1929 begann auch das aktive Mitwirken im Verein „Freunde der Plassenburg". Diese Aktivitäten honorierte der Verein im Jahre 1931 durch die Verleihung der Plassenburg-Medaille in Bronze und im Jahre 1937 mit der in Silber. Anlässlich des 80. Geburtstags verlieh die Stadt Kulmbach Michel Weiß am 14.11. des Jahres 1947 die Ehrenbürgerwürde. 1949 folgt der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Am 13.4.1951 starb Michel Weiß in Kulmbach, Oberhacken 6.

Quelle: Badhaus Museum: Einblick in das Obere Badhaus, Herausgeber: Unternehmen Stadt Kulmbach

=> [Ein Maler sieht die Weismain-Alb: Sonderausstellung Robert Reiter]
     
im NordJura-Museum Weismain   (Sommer 2004)

 

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Michel-Weiß-Atelier (Teilansicht)              Selbstbildnis von Michel Weiß



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    Bild 1

Burghaiger Mühle, um 1891

 

  2

Kulmbacher Holzmarkt mit Schmiede, um 1921
 

 

   3

Obere Stadt, alte Marktstraße, um 1925

 

   4

An der Spitalkirche 1929

 

    7

Links die frühere 'Pensels-Schmiede', heute Hotel "Kronprinz" in
der Fischergasse: Ausschnitt aus einem Gemälde (wohl um 1940),
Besitz der Familie Schrutka - BR vom 7. und 9. März 2007.


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